Viele Namen werden dieser Tage gehandelt für die Torwartposition beim DFB. Auch einer aus Bremen? Peter Niemeyer wäre darüber nicht überrascht.
Was für den Werder-Keeper als Kandidat spricht
Der langfristige Ausfall von Marc-André Ter Stegen führt zwangsläufig zu weiterer Bewegung auf der Torwartposition bei der deutschen Nationalmannschaft. Innerhalb weniger Wochen sind nach dem Rücktritt von Manuel Neuer nun plötzlich zwei Kaderplätze beim DFB neu zu besetzen. Als Anwärter für den Platzhalter als Nummer eins wurden nach der Hiobsbotschaft vom Montag viele Namen gehandelt, insbesondere die von Alexander Nübel und Oliver Baumann. Auch die beiden Keeper der U-21-Auswahl rücken automatisch in den Fokus: Noah Atubolu und Jonas Urbig. Und sonst?
Dass auch Werder-Keeper Michael Zetterer zumindest ein möglicher Kandidat sein könnte, das mag sich Bremens Leiter Profifußball Peter Niemeyer gut vorstellen: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Kollegen am Frankfurter Campus ihre Gedanken dazu machen und sich gerade jetzt die deutschen Bundesliga-Stammkeeper näher angucken.“
„Fußballer“ Zetterer: Mit welchen Werten er überzeugt
Zetterer, der in ter Stegen im Übrigen seit jeher eine für ihn prägende Torwartpersönlichkeit sieht, hat sich seit seinem Aufstieg zur Nummer eins bei Werder stets weiter gesteigert, wurde in der vergangenen Rückrunde etwa erstmals in der Nationalen Klasse der kicker-Rangliste geführt – und gilt insbesondere aufgrund seiner fußballerischen Fertigkeiten bei seinen Mitspielern als hochangesehen.
Seine Passquote (76,6 Prozent) wird in der bisherigen Saison ligaintern nur von einem deutschen Keeper überboten, der mehr als einmal zum Einsatz kam: Manuel Neuer (90,7). Auch Zetterers Flugball-Quote (45,3 Prozent) gehört zum oberen Viertel der Bundesliga, wenngleich sein Flugball-Anteil (38,7 Prozent) etwa dem letzten Drittel entspricht.
Niemeyer: „Am Osterdeich ist ein deutscher Keeper…“
Wenn Niemeyer sagt, „dass ich Zetti als total positive Erscheinung wahrnehme, der nicht nur fußballerisch seine Stärken mitbringt, sondern generell als Gesamtpaket“, wird das jedenfalls auch gewissermaßen gestützt von der Anzahl (28 Minuten pro Parade) und der Qualität seiner Paraden (Quote: 61,9 Prozent) – mit letzterer liegt er auf Platz 6 der 13 bewerteten deutschen Bundesliga-Keeper.
„Und ich gehe schon davon aus“, so Werders Leiter Profifußball weiter, „dass der Stab des DFB alle Möglichkeiten immer im Blick hat – dass man ganz sicher auch wahrnimmt, dass am Osterdeich ein deutscher Torwart da ist, der es richtig gut macht.“
Zetterer: Erfahren, klar, entwicklungsfähig
Zetterers Torwartfehler zuletzt in Mainz mal ausgeklammert, strahlt der längst auch mit einer Vertragsverlängerung für seine Leistungen belohnte 29-Jährige auch einiges an Erfahrung und vor allem persönlicher Klarheit aus. Zugleich betont er selbst sein weiterhin vorhandenes Entwicklungspotenzial: „Es steckt noch viel in mir.“ Auch ein deutscher Nationaltorhüter?
