Der Spielplan hatte dem FC St. Pauli zum Start die Aussichten auf Zählbares beschert, nach drei Partien aber steht der Neuling mit null Punkten da – und trifft nun erstmals auf Gegner aus dem oberen Regal: Sonntag kommt RB Leipzig, dann geht es nach Freiburg.
Verteidiger vom Fehlstart überrascht: „Haben wir nicht erwartet“
Gegen Heidenheim (0:2), Union Berlin (0:1) und den FC Augsburg (1:3) war der Zweitliga-Meister leer ausgegangen, obgleich Punkte gegen Kaliber dieser Art zwingend sind im Kampf um den Klassenerhalt. Verteidiger Karol Mets hat zur Wochenmitte offen eingeräumt, dass dies auch teamintern so gesehen wurde und wird. „Drei Niederlagen zum Start haben wir nicht erwartet. Mit Blick auf unsere Gegner wollten wir unbedingt punkten. Dementsprechend sind wir auch sehr enttäuscht, dass uns dies nicht gelungen ist.“
Mets: „Für solche Spiele haben wir hart gearbeitet“
Die Gegner werden nun stärker, am Sonntag kommt ein Champions-League-Teilnehmer ans Millerntor und Mets weiß: „Leipzig gehört zu den besten Mannschaften der Liga, es wird ein schweres Spiel. Aber genau für solche Spiele haben wir letztes Jahr hart gearbeitet.“
Harte Arbeit ist nach Ansicht des 31-Jährigen auch der Schlüssel, um im Oberhaus zu bestehen. Vor allem im Rückwärtsgang sieht er Optimierungsbedarf, obwohl offensive Harmlosigkeit von Außenstehenden als Kardinalproblem ausgemacht wurde. „Wir müssen in erster Linie defensiv besser stehen. Wir haben den Gegnern bisher zu viele Chancen ermöglicht. In den ersten drei Spielen war zu sehen, dass wir bei gegnerischen Kontern anfällig waren. Unsere Restverteidigung war einige Male nicht gut, so dass wir dann bei Kontern in Unterzahl waren.“
„Niemand will sich ans Verlieren gewöhnen“
Hinzu kommt aus Sicht des Esten: „Haben wir nach Ballgewinnen den Ball schnell wieder verloren, waren wir nicht in unserer Struktur.“ Er fordert deshalb: „Wir müssen besser verteidigen, denn wenn wir mit vielen Spielern hinter dem Ball sind und kompakt stehen, wird es für die Gegner schwerer uns zu knacken.“
Mets hat nach den ersten Saisonwochen registriert, „dass es ein bisschen dauert, dass wir uns an die Bundesliga gewöhnen.“ Woran er sich nicht gewöhnen will, sind Niederlagen. Als Nationalspieler seines Landes ist er es durchaus gewohnt, seit seiner Ankunft auf St. Pauli im Januar 2022 noch nicht. „Mit Estland habe ich schon oft verloren, es ist nicht neu in meiner Karriere. Hier hingegen ist es neu für mich. Niemand von uns will sich ans Verlieren gewöhnen.“