Schuster: „Fängt an, wenn man an die Außenlinie schaut“

Gemeinsame Fernsehabende haben die Freiburger schon weit vor dem Heimspiel gegen Mainz auf den kommenden Gegner eingestimmt. Der SC-Coach warnt vor kämpferischen und bislang vor allem auswärts starken Mainzern.

Bleibt Freiburg daheim mal wieder ohne Gegentor?

Die Pressekonferenz der Freiburger für das Bundesligaspiel gegen Mainz 05 am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) war bereits vor dem Pokalspiel gegen den Hamburger SV, eine Doppel-PK also für beide Partien. SC-Trainer Julian Schuster tat sich deshalb etwas schwer, auf das Heimspiel gegen Mainz einzugehen, äußerte sich aber auf Nachfrage zu einzelnen Personalien bei den Gästen. Und auch wenn die detaillierte Vorbereitung erst nach dem 2:1 gegen den HSV begann, hatte er doch schon einiges von den nächsten Gästen gesehen. Da Mainz schon zwei Freitagsspiele hatte, und der Sport-Club jeweils schon zum Auswärtsspiel angereist war, gab es TV-Abende im Mannschaftshotel. „Da haben wir immer zusammen geguckt“, erzählte Schuster.

„Wichtig, sich individuell mit dem Gegner auseinanderzusetzen“

Nicht nur deshalb sind die Freiburger vor dem besonders robusten Mainzer Verteidiger Dominik Kohr gewarnt. Auch wenn Schuster betont, dass der Sport-Club nicht anfange, „aufgrund einzelner Charaktere bestimmte Dinge spielerisch zu berücksichtigen“, sieht er es dennoch als wichtig an, „das Spiel zu akzeptieren und Gegenspieler anzunehmen, sich nicht aus dem Fokus herausbringen und sich nicht provozieren zu lassen, sondern bei sich zu bleiben“.

Grundsätzlich findet es der 39-Jährige auch „wichtig, dass man sich individuell mit dem Gegner auseinandersetzt, was hat er für Qualitäten, wer sind mögliche direkte Gegenspieler“. Bei FSV-Eigengewächs Paul Nebel sei zu beachten, dass er „immer wieder aufzieht und noch mal einen Haken macht“, erklärte Schuster. Und auch vor Nadiem Amiri hat er viel Respekt, nicht nur weil der kürzlich „mit Schmerzen durchgebissen hat, als er fies umgeknickt ist“, sondern vor allem weil er gute Torabschlüsse und auch vorletzte Pässe vor Toren beigesteuert habe. „Er hat mit Ball einfach die Qualität, aus relativ wenig viel zu machen, weil er einen tollen Fuß hat und das überträgt sich auch auf die Standardsituationen, verleiht Mainz eine Komponente, bei der sie torgefährlich werden können“, so der SC-Coach.

Schuster lobt Mainzer Kollektiv

Für den wahrscheinlich verletzt ausfallenden Mainzer Stürmer Jonathan Burkardt hatte er ebenfalls nur Lob zu verteilen. „Jonny ist aus der Ferne betrachtet eine tolle Persönlichkeit, wie er auf dem Platz arbeitet, und dann gleichzeitig diese Bescheidenheit hat“, sagte Schuster, „ich kann mir gut vorstellen, dass ein fehlender Jonny Burkardt jede Mannschaft trifft.“ Maximilian Eggestein ist jedoch überzeugt, dass Burkardt gut ersetzt werden wird. „Ihr Spiel ist nicht auf einen Spieler ausgelegt, sie werden eine Alternative finden“, glaubt der Mittelfeldspieler.

Damit sind wir bei FSV-Trainer Bo Henriksen. „Sie haben dreimal auswärts nicht verloren, das sagt schon einiges“, betonte Schuster, „und das fängt an, wenn man an die Außenlinie schaut, was da los ist, was da betrieben und verlangt wird.“ Auf dem Platz werde „sehr viel über das Kollektiv geschlossen verteidigt“. Genau das verlangt er natürlich auch von seinem Team, zumal eines der Ziele lauten wird, auch im eigenen Stadion mal kein Gegentor zu kassieren. Das ist den Freiburgern in der Bundesliga zuletzt in der Vorsaison gegen Union Berlin gelungen, beim 0:0 am 17. Spieltag Mitte Januar.

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