Hoeneß lobt und bremst bei Al-Dakhil: „Auf langer Strecke nicht zu überrennen“

Beim Test gegen Ulm feiert Ameen Al-Dakhil sein Comeback nach fast zehn Monaten Verletzungspause. Womöglich steht bald die erste Kadernominierung beim VfB Stuttgart an.

Erste Spielminuten seit Ende Januar

Diese stellte Sebastian Hoeneß dem 22-Jährigen zumindest in Aussicht. „Wenn, dann ist er für den Kader eine Option“, sagte der Stuttgarter Trainer nach dem 1:1 gegen den Zweitligisten am vergangenen Donnerstag, bei dem Al-Dakhil 40 Minuten randurfte, angesprochen darauf, ob der Neuzugang schon nach der Länderspielpause erste Pflichtspielminuten schnuppern könnte. „Wir dürfen nicht vergessen: Das sind seine ersten Minuten seit zehn Monaten“, bremst Hoeneß zurecht. „Die nächste Trainingswoche wird Aufschluss geben.“

Letztes Pflichtspiel im Januar beim FC Burnley

Sein letztes Pflichtspiel absolvierte der Innenverteidiger für Premier-League-Absteiger FC Burnley am 31. Januar gegen Manchester City (1:3), seitdem legte ihn eine Muskelverletzung lahm. Nun das Comeback beim neuen Klub. Viel Aufschluss gab der Test freilich nicht, da sowohl der VfB als auch Ulm kräftig rotiert hatten. Was sich jedoch sagen lässt: Al-Dakhils Geschwindigkeit kann eine Waffe sein.

Das unterstreicht auch der Coach: „Fußballerisch kommt er jetzt langsam ran. Er ist enorm schnell, dennoch ein spielerischer Innenverteidiger, der variabel einsetzbar ist. Auf langer Strecke ist er nicht zu überrennen, weil er da Top-Speed hat.“

Angesichts der einmal mehr langen Pause für Dan-Axel Zagadou, der kürzlich operiert wurde, und der nun folgenden englischen Wochen umso wichtiger, dass sich mittelfristig eine weitere Defensivkraft für Hoeneß anbietet.

„Natürlich noch nicht bei meinem vollen Potenzial“

Überstürzen werden die Schwaben freilich nichts in dem Wissen, dass eine derart lange Pause auch eine entsprechend wohl temperierte Wiederaufbauphase braucht. Auch Al-Dakhil selbst scheint dahingehend über eine gesunde Selbsteinschätzung zu verfügen. „Ich bin im finalen Bereich meiner Reha, aber natürlich noch nicht bei meinem vollen Potenzial“, so der gebürtige Iraker mit belgischem Pass nach dem Ulm-Test. „Mein letztes Spiel ist neun Monate her, aber es fühlte sich sehr gut an“, freute er sich über die Rückkehr aufs Feld, zollte aber auch der langen Auszeit Tribut: „Ich war zum Schluss ein wenig müde.“

Insofern ist für den Rechtsfüßer mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in Bundesliga, wo am Sonntag das Spitzenspiel beim FC Bayern ansteht (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker), Champions League und DFB-Pokal auch klar: „90 Minuten kämen zu früh. 40 Minuten, das war ein guter Start.“ Für Al-Dakhil geht es darum, „die nächsten zwei, drei Wochen gut zu trainieren.“ Dann sind neben der Kadernominierung auch Pflichtspielminuten wirklich realistisch.

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