Xabi Alonso und Bayer 04: Ein Sieg mit Schmerzen

Ein 4:3-Sieg in der Nachspielzeit und nach zweimaligem Rückstand löst bei den Protagonisten im Regelfall Jubelarien aus. Beim Leverkusener Erfolg gegen Wolfsburg stellen Trainer Xabi Alonso und Stratege Grant Xhaka allerdings aufgrund des Defensivverhaltens die Titelchancen des Double-Gewinners infrage.

Der Meister gewinnt, spricht aber nur über Defizite

Es geht ganz einfach. Erst darf sich VfL-Innenverteidiger Koulierakis völlig unbehelligt im Mittelkreis alle Zeit der Welt nehmen, um seinen Pass in die Tiefe zu spielen. Dieser erreicht Svanberg, der 15 Meter hinter der Mittellinie zwischen Leverkusens Mittelfeld und der Abwehrkette zu viel Raum vorfindet. Bayer-Innenverteidiger Edmond Tapsoba reagiert zu spät, als er auf den Schweden herausrückt, verliert den nicht konsequent geführten Zweikampf – und Svanberg läuft mit dem Ball nahezu ungehindert bis kurz vor den Strafraum, um von dort zum 2:3 zu vollstrecken.

Die Szene ist exemplarisch. Eine Aneinanderreihung vieler kleiner Fehler, die in ihrer Kombination zum bereits neunten Gegentreffer für Bayer 04 am erst 4. Spieltag der Saison führten. Ein Musterbeispiel, das die Leverkusener Defensivprobleme in dieser Saison belegt. Nachdem die Werkself in der Double-Saison mit nur 24 Gegentreffern in 34 Partien oft ein schier unüberwindliches Bollwerk darstellte, ist es 2024/25 relativ einfach gegen das Team von Xabi Alonso zu treffen.

Oft reicht ein taktischer Fehler, wie der von Startelf-Debütant Jeanuel Belocian vor dem 0:1, dass Bayer die Kontrolle über die Situation völlig verliert. Weil viele Kleinigkeiten nicht stimmen, die sich zu etwas Schlechten summieren. Oder wie es Granit Xhaka ausdrückt: „Es ist nicht so, dass uns der Gegner auseinander nimmt, schön kombiniert und dann die Tore erzielt, sondern wir machen die Läufe nicht gut genug. Wir kriegen zu einfache Tore.“

Weil die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen zu groß sind. Weil wie beim 2:3 die Abwehrreihe zu tief steht, in Person von Tapsoba nicht rechtzeitig reagiert und nicht kompromisslos dazwischen geht. Weil Positionen im Mittelfeld nicht konsequent besetzt sind.

„Erst war Edi nicht früh genug auf dem Sprung nach vorne, er war (im Zweikampf, Anm. d. Red.) zu soft. Aber es gab auch zu viel Raum für Svanberg, um zu dribbeln und zu schießen. Dieser Raum war nicht besetzt. Das war ein Grund“, sezierte Xabi Alonso die Szene, die es so schon wiederholt in dieser Saison zu beklagen gab, „vielleicht muss da ein Spieler in dem Raum sein.“ Doch auf Robert Andrich, mit dem Bayer in dieser Saison die defensiv stabilsten Partien abgeliefert hatte, hatte der Trainer wie schon bei der 2:3-Niederlage gegen Leipzig verzichtet.

Xabi Alonso ortet die Ursache im zu hektischen Offensivspiel

Grundsätzlich sieht Xabi Alonso, der seine Startelf auf fünf Positionen verändert und mit Vierer- statt mit Dreierkette hatte spielen lassen, die Ursache für die wackelige Defensive im zu hektischen Offensivspiel. „Mit dem Ball waren wir zu wenig stabil, hatten keine Struktur. Das war der Grund dafür, dass wir nach Ballverlust nicht in der Nähe waren. Wir haben nicht genug Pässe gespielt, so dass wir nach Ballverlust zu große Abstände hatten. So hatten wir keine Möglichkeit, nach Ballverlust Druck auszuüben oder auf der richtigen Position zu sein“, analysierte der Trainer, „das war der Schlüssel für das schlechte Spiel in der ersten Hälfte.“

Die Probleme nerven den Trainer genauso wie seinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld, Granit Xhaka. Der Stratege wollte über den erneuten Last-Minute-Erfolg und die Leverkusener Nervenstärke kein Wort verlieren. Zu groß war der Ärger über die eigenen Defizite. „Wir müssen jetzt nicht über die Nachspielzeit reden, sondern wir müssen ehrlich zueinander sein, selbstkritisch genug, dass es so nicht reicht“, monierte der 31-Jährige, „mich interessiert der Sieg nicht. Mich interessiert, warum wir nicht kompakt spielen.“

„Ich weiß, was ich nicht gut gemacht habe.“ (Xabi Alonso)

Womit er bei seinem Trainer offene Türe einläuft. „Wir müssen besser verteidigen“, fordert der Spanier, weil er weiß: „Wenn wir so weitermachen, haben wir keine Möglichkeiten, etwas Großes zu erreichen.“ Wobei sich Xabi Alonso bei der Kritik nicht aussparte. „Es waren nicht nur die Spieler, sondern es gab auch Dinge, die ich hätte besser machen können. Ich weiß, was ich nicht gut gemacht habe“, gestand der Baske ein, um direkt tiefere Einblicke abzublocken, indem er anfügte: „Auf die Frage, was, werde ich nicht antworten.“

Sicher ist: Bayer 04 und Xabi Alonso haben in der Woche vor dem Gipfeltreffen in München genügend Themen, die sie bearbeiten müssen. Könnte doch ein ähnlich nachlässiger Auftritt wie gegen Wolfsburg gegen den sich gerade im Torrausch befindlichen Rekordmeister fatale Folgen haben.

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