Den Bremer Sieg im letzten Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern will Mitchell Weiser gar nicht mehr so hoch hängen – ausreichend Überzeugung demonstriert er trotzdem.
Prophezeiung des letzten Siegtorschützen
Es dauerte am Mittwochnachmittag ein paar Fragen, bis Mitchell Weiser auf jenes Thema angesprochen wurde, das ihn in dieser Woche wohl als geeignetsten Gesprächspartner für die Medienrunde des SV Werder Bremen qualifiziert hatte.
Der 30-Jährige war im vergangenen Januar ja Siegtorschütze und überragender Mann auf dem Platz gewesen, als Werder beim Auswärtsspiel in München (0:1) erstmals seit einer halben Ewigkeit mal wieder gewann.
Jetzt, vor der Wiederauflage am Samstag (15.30 Uhr, LIVE bei kicker) im Weserstadion, wurde der Bremer Schienenspieler also noch einmal auf seine persönlichen Erinnerungen an den Bayern-Coup abgeklopft – machte dabei allerdings deutlich, dass er diesen nicht mehr sonderlich viel abgewinnen kann.
„Das ist die Vergangenheit. Wir müssen uns wieder neu beweisen. Da bringt es nichts, was man letzte Saison erreicht hat“, erwiderte Weiser – und wies noch darauf hin: „Das ist eine andere Mannschaft, ein neuer Trainer, eine neue Energie.“
Weiser: „Das kann ein Vorteil für uns sein“
In Bremen wiederum treffen zumindest die ersten beiden Aspekte nicht zu: Der Kader blieb weitgehend unverändert, Ole Werner ist bald drei Jahre Werder-Coach – was auch Weiser in Summe als möglichen Pluspunkt gegenüber dem Rekordmeister wertet.
„Für uns spricht auf jeden Fall, dass wir wissen, was wir zu tun haben in jeder Spielsituation. Wir kennen uns gut“, spielte der Profi auf die aktuell in vielerlei Hinsicht herrschende Konstanz am Osterdeich an: „Das kann natürlich in engen Situation für uns ein Vorteil sein, weil wir jede Situation schon mal durchgespielt oder durchlebt haben.“
Dass allerdings auch die Bayern aktuell ganz gut drauf sind, haben die Ergebnisse der vergangenen Tage gegen die (überforderten) Gegner Holstein Kiel (6:1) und Dinamo Zagreb (9:2) gezeigt. Doch jene 15 Tore in zwei Spielen übten nun im Vorfeld keinen gesteigerten Schrecken auf Weiser aus, zumal er die Partie in der Champions League gar nicht mal verfolgt habe.
Weisers Prophezeiung: „Wir kommen nicht so unter die Räder“
Der Bremer erinnerte zwar sogleich an die 1:7-Klatsche vor mehr als eineinhalb Jahren in Köln: „Doch sonst ist uns das noch nicht passiert“, so Weiser: „Es ist jetzt blöd, Prophezeiungen zu machen, aber ich bin mir sicher, dass wir nicht so unter die Räder kommen werden. Dafür sind wir zu stabil, zu eingespielt. Wir glauben an einen Sieg.“
Und zumindest diese eine Erkenntnis lasse sich aus dem 1:0-Auswärtssieg der vergangenen Rückrunde dann schon ziehen, betonte Weiser: „Es ist wiederholbar, 100 Prozent.“