Samuel Essende (26) flog beim 2:3 der Augsburger gegen Mainz vom Platz – und erhielt vor der Mannschaft einen Rüffel des Trainers.
Augsburg-Trainer bezieht Stellung zum Platzverweis
Nach zwei von drei Heimspielen des FC Augsburg wurde in dieser Saison nicht vorrangig über Fußball, sondern über den Schiedsrichter und dessen Entscheidungen gesprochen. Am Freitag, nach dem 2:3 des FCA gegen Mainz 05, war die Wut der Hausherren genauso groß wie wenige Wochen zuvor nach dem 2:2 gegen Bremen, als den Augsburgern in der Schlussphase ein Elfmeterpfiff verwehrt geblieben war.
Dieses Mal nahm Referee Sören Storks tief in der Nachspielzeit einen bereits gegeben Elfmeter für den FCA zurück. Und auch wenn die Verantwortlichen und Spieler nichts von einer „klaren Fehlentscheidung“ wissen wollten und die Rücknahme des Elfmeters deshalb anzweifelten, so war es doch genau das: eine klare Fehlentscheidung und deshalb kein Strafstoß.
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Keinerlei Zweifel bestanden allerdings am Platzverweis für Angreifer Samuel Essende, der – ebenfalls nach VAR-Intervention – in der 70. Minute nach einem Tritt gegen den Mainzer Dominik Kohr mit glatt Rot vom Platz flog. „Das geht nicht, so was geht bei mir nicht. Er stellt sich über die Mannschaft“, kritisierte Trainer Jess Thorup den Neuzugang und sprach das auch vor versammelter Mannschaft an. „Das war Strafe genug. Das darf nicht sein, dass man sich über die Mannschaft stellt, das hat er heute gemacht.“
„Er ist brutal stark, hat Schnelligkeit.“ (Thorup über Essende)
Zumal Essende bis dahin einen bärenstarken Eindruck hinterlassen, die Mainzer immer wieder mit seiner Wucht und Geschwindigkeit überfordert und auch zum 2:3-Anschluss getroffen hatte. „Er ist brutal stark, hat Schnelligkeit“, befand Thorup und musste dennoch mit ansehen, wie sein bester Spieler vorzeitig in den Katakomben verschwand.
Dass das nicht auch auf den Mainzer Domink Kohr zutraf, regte alle FCA-Beteiligten übrigens zu Recht auf. Und mehr noch: Kohr hatte Essende mit dem Ellbogen ganz bewusst am Hinterkopf erwischt und so die Tätlichkeit des Gegners provoziert. Eigentlich hätte Storks also nicht nur Rot für Essende, sondern auch Rot für den Mainzer und dementsprechend Elfmeter für Augsburg geben müssen.