Der 1. FSV Mainz 05 hat beim FC Augsburg den ersten Sieg der laufenden Saison eingefahren. Entsprechend groß war die Erleichterung nach Abpfiff, wenngleich nach wie vor jede Menge Luft nach oben vorhanden ist.
Mainzer Erleichterung über ersten Dreier trotz „sehr schlechtem Spiel“
„Ein neutraler Zuschauer hat heute alles gesehen, was er für den Fußball braucht“, beschrieb Doppeltorschütze Jonathan Burkardt seine Gefühlslage nach Abpfiff des turbulenten 3:2-Erfolges in Augsburg am DAZN-Mikrofon. „Wir haben eigentlich darum gebettelt, dass wir noch eins kriegen“, fand er aber auch recht schnell kritische Worte über den Auftritt seiner Elf, die nach 90 Minuten in puncto Torschüssen mit 5:29 unterlegen war. Entsprechend sei der Sieg „sehr, sehr glücklich“ gewesen.
Zentner: „Ein extremes Spiel in allen Bereichen“
Wie der Dreier letztlich zustanden gekommen ist, dürfte den Mainzern am Ende herzlich egal sein, schließlich zählen am Ende „nur die drei Punkte“, wie auch Schlussmann Robin Zentner feststellte. Der 29-Jährige hat nicht zuletzt aufgrund von zwei Platzverweisen und einem Elfmeterpfiff in der 90.+6 Minute, der dann jedoch wieder zurückgenommen wurde, „ein extremes Spiel in allen Bereichen“ gesehen. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht und trotzdem 2:0 geführt – ein bisschen aus dem Nichts, weil die Augsburger gut angefangen haben. […] Ein sehr wildes Spiel. Ich bin froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben.“
Trainer Bo Henriksen, der von seiner Mannschaft sogar „ein sehr schlechtes Spiel“ gesehen hat, zeigte sich am Ende aber mehr als versöhnlich, immerhin hätten seine Akteure in langer Unterzahl „alles gegeben“. „Das ist unglaublich. Das ist Power. Das ist Vertrauen. Ein wunderschöner Abend.“
Die Mannschaftskasse freut sich
Glücklich darüber, dass die Mainzer das Spiel gewonnen haben, dürfte auch Nadiem Amiri sein, der nach etwas über einer halben Stunde binnen zwei Minuten mit zwei Gelben Karten vom Platz flog und in der kommenden Woche gegen Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr) fehlen wird. Zunächst wegen Meckerns, anschließend wegen eines taktischen Fouls. „Die erste (Gelbe Karte, Anm. d. Red)? Er hat mir gesagt, dass er gar nichts gesagt hat. Aber die zweite? Das ist nicht gut“, zeigte sich Henriksen pragmatisch. „Wir können das nicht machen, wir müssen klüger sein“, schließlich sei Amiri für die 05er „ein wichtiger Spieler“.
„Wir haben heute einige, die in die Mannschaftskasse zahlen müssen“, schaute Burkhardt derweil gleich über den Tellerrand. Nicht nur flog Amiri mit Gelb-Rot vom Platz, auch musste Physiotherapeut Steffen Tröster im Anschluss an die Elfmeterszene kurz vor dem Ende den Innenraum verlassen – mit glatt Rot. „Da freue ich mich sehr, was er dazu beiträgt, um der Mannschaft einen guten Gefallen zu tun“, so Burkardt, der dem Ganzen angesichts des Endresultates zumindest mit einem Schmunzeln entgegentreten konnte.