Zwei Ausnahmen duellieren sich: Die Ballbesitz-Tendenzen der Bundesliga

Bezüglich taktischer Grundsätze hat sich die Bundesliga als Umschalt-Liga einen Namen gemacht. Die Saison 2024/25 zeigt das bisher noch mehr als ihre Vorgänger – aber es gibt ja Bayern und Stuttgart.

Auffälliger Indikator für den FC Bayern

Wenn man selbst den Ball hat, kann der Gegner erst mal kein Tor erzielen, das wusste schon der große Johan Cruyff. Dennoch richten sich in der jüngeren Vergangenheit gerade in der Bundesliga einige Mannschaften besonders darauf aus, die Kugel erst mal dem Kontrahenten zu überlassen – um sie dann erobern, schnell umschalten und auf diese Weise Erfolg haben zu können.

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Ein Blick auf die aktuelle Ballbesitz-Tabelle der Bundesliga untermauert diese Tendenz. Nach bisher erst sechs von insgesamt 34 Spieltagen zeichnet sich bei den Durchschnitten sogar die Fortsetzung einer Tendenz ab, die gegen das Interesse der meisten Mannschaften am Gros der Spielanteile spricht.

Vor dem Wochenende, an dem der Erstplatzierte des Ballbesitz-Rankings seinen ärgsten Verfolger in dieser Statistik empfängt – der FC Bayern im Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den VfB Stuttgart -, können nur sechs Bundesligisten bisher einen Durchschnittswert von mehr als 50 Prozent aufweisen. 2022/23 waren es, allerdings zu Saisonende, noch sieben Teams gewesen, 2021/22 acht, 2020/21 gar noch neun – die Hälfte.

Der Rekordmeister und Tabellenführer liegt aktuell mit im Schnitt 70 Prozent Ballbesitz weit vorne, die Schwaben folgen mit 63 Prozent auf Rang zwei. Dahinter kommen Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund mit je 61 Prozent, RB Leipzig mit 59 Prozent und das eher mäßig gestartete Borussia Mönchengladbach mit 57 Prozent. Die anderen fünf Teams rangieren komplett unter den ersten Acht.

Leverkusen hängte die Bayern ab

Für den FC Bayern war der Platz an der Ballbesitz-Sonne zuletzt übrigens ein Indikator für nationalen Erfolg. In vier der vergangenen fünf Spielzeiten führte der Rekordmeister das Ranking an, nur in der zurückliegenden Saison lag er mit 61 Prozent knapp hinter Meister Leverkusen (62). Die bisher 70 Prozent von 2024/25 erreichte der übliche Branchenprimus seit 2020 deutlich nicht.

Der aktuelle Blick aufs Gesamte beunruhigt übrigens auch wegen des Endes des Rankings. Mit dem Tabellendritten (!) Eintracht Frankfurt (39 Prozent durchschnittlicher Ballbesitz) und dem VfL Wolfsburg (38) liegen momentan gleich zwei Teams unter der 40-Prozent-Marke. Zu Saisonende hat es das seit dem FC Augsburg 2019/20 (38 Prozent) gar nicht mehr gegeben. Aber die Saison ist ja noch jung.

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