„Zu viele Totalausfälle“: Hofmann wird deutlich

Der VfL Bochum wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg, auch weil in Sinsheim zunächst gar nichts zusammenlief. Philipp Hofmann sah zwar eine Leistungssteigerung in Hälfte zwei, aber keinen Punkt – und hofft deshalb nun auf eine Trotzreaktion gegen die schweren kommenden Gegner.

Zeidler hadert mit „Nackenschlägen“

Kurz und knapp, aber umso treffender fiel Philipp Hofmanns Begründung am Sky-Mikrofon aus, warum der VfL Bochum auch im vierten Auswärtsspiel ohne Punkt blieb: „Weil wir in der ersten Halbzeit zu viele Totalausfälle hatten. Katastrophale erste Halbzeit …“

Das Schlusslicht hatte vor allem zu Beginn sichtbare Schwierigkeiten, sich dem Hoffenheimer Angriffswirbel zu erwehren und hatte Glück, dass Andrej Kramaric aus vier sehr guten Möglichkeiten „nur“ ein Tor machte. Hofmann betonte dabei auch die Rolle von Keeper Patrick Drewes, der vor allem in der 39. Minute stark gegen den Hoffenheimer Angreifer pariert hatte: „In der ersten Halbzeit hält uns Patrick im Spiel.“

„Anderes Gesicht“ nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel registrierte der Angreifer „ein anderes Gesicht“, allerdings auch das 0:2 durch Marius Bülter. „Wir sind dann super rangekommen und werden leider nicht belohnt“, haderte Hofmann nach dem Anschlusstreffer von Cristian Gamboa und dem vergebenen Elfmeter von Lukas Daschner. Nach Ansicht Hofmanns hätte der VfL sogar einen Punkt verdient gehabt, letztlich sorgte Haris Tabakovic in der Nachspielzeit für die Entscheidung.

„Man hat auch heute gesehen, wir können Bundesliga spielen“, bescheinigte Hofmann seinem Team Erstliga-Tauglichkeit und auch Torschütze Gamboa fand aufmunternde Worte: „Ich kenne meine Mitspieler und ich kenne den Verein, wir kommen immer zurück.“

Theorie und Praxis

Ihr Trainer Peter Zeidler suchte nach der sechsten Niederlage im siebten Liga-Spiel nach dem Positiven. Trotz der „Nackenschläge“ sei sein Team nach Wiederanpfiff und dem 0:2 nicht auseinander gefallen. „Wir haben dann Druck gemacht, Cristian Gamboa hat gesagt, wenn wir das 2:2 machen, schießen wir auch das dritte Tor. Wir wären auch mit einem Punkt zufrieden gewesen“, so Zeidlers Theorie. In der Praxis sah er wie Daschner leichtfertig den Elfmeter verschoss und sein Team damit weiterhin auf den zweiten Saisonpunkt wartet.

Die Jagd nach dem ersten Dreier dürfte auch in den kommenden Spielen nicht einfacher werden. München (H), Frankfurt (A), Leverkusen (H) und Stuttgart (A) heißen die nächsten Gegner. „Das ist egal, wer jetzt kommt“, betonte Hofmann, denn: „Wir haben letztes Jahr auch große Gegner zu Hause geschlagen.“

Was Hoffnung macht

Gegen die Bayern (3:2) gab es nach einer 0:7-Abreibung auswärts im eigenen Stadion drei Punkte, in Stuttgart dagegen nichts zu holen (0:5), in der Rückrunde zu Hause aber einen knappen 1:0-Sieg. Die Spiele gegen die Eintracht endeten jeweils 1:1. Nur gegen Meister Leverkusen setzte es zwei deutliche Niederlagen (0:4, 0:5).

Allerdings liegt gegen die Werkself das letzte Erfolgserlebnis noch gar nicht so lange zurück. Am 34. Spieltag der Saison 2022/23 sicherte ein 3:0 den Klassenerhalt. Seitdem hat Bayer 04 nur zwei weitere Spiele verloren. Das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo und in der Bundesliga gegen Leipzig.

Die Heimstärke ist dem VfL in dieser Saison aber abhanden gekommen, denn auch an der Castroper gab es bislang nur einen Zähler.

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