Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Michael Zetterer beim SV Werder Bremen ins Tor gerückt ist. Was seitdem passiert ist, sei „natürlich verrückt“, sagt der 29-Jährige.
Seit einem Jahr im Werder-Tor
Streng genommen war es in der Vorsaison ja erst das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, in dem Michael Zetterer am 25. November 2023 offiziell als Nummer eins des SV Werder Bremen firmierte. Abgelöst hatte er Vorgänger Jiri Pavlenka verletzungsbedingt allerdings bereits am 20. Oktober in Dortmund (0:1) – und seinen Platz seither nicht mehr hergegeben. „Es ist natürlich verrückt, wenn man sieht, was in einem Jahr Fußballkarriere so passieren kann“, erklärte Zetterer.
Es hat lange gedauert, bis der bereits 2015 nach Bremen gewechselte Torwart auch bei Werder „outstanding“ wurde – bis er gar mit dem DFB in Verbindung gebracht wurde, obwohl sich Zetterer selbst nicht großartig auf dieses Thema einlässt. „Ob ich da infrage komme oder nicht, das sollen andere beurteilen“, so der Werder-Profi: „Damit beschäftige ich mich jetzt nicht oder hadere, dass ich nicht dabei war.“
Zetterer: „Sonst wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin“
Ganz im Gegenteil, Zetterer müsse sich „oft darauf besinnen, dass ich das genieße, dass ich es wirklich bewusst erlebe – solche Momente, solche Abende“, sagte er am Samstag nach dem 2:2 gegen Leverkusen. „Bei dem Spielverlauf müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein – auch wenn sich das irgendwie komisch anhört, wenn der Deutsche Meister zu Gast ist …“
Es sind derlei demütige Töne, die wohl auch erklären, warum sich seine langjährige Geduld doch noch ausgezahlt hat. „Es ist einfach etwas total Besonderes und nichts Normales, bei so einem Verein die Nummer 1 zu sein“, so Zetterer weiter: „Aber ich glaube, dass es einfach für mich spricht, dass ich drangeblieben bin. Dass es auch für das Trainerteam spricht, dass sie einen guten Job gemacht haben – sonst wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin.“
Werner: „Für uns ein Schlüsselspieler“
Und die Bremer indes könnten ohne Zetterer nicht so spielen, wie sie mittlerweile spielen. „Mit seiner Art und Weise das Torhüterspiel zu interpretieren ist er für unsere Spielweise ein Schlüsselspieler“, betonte Cheftrainer Ole Werner gerade erst am vergangenen Freitag.
Andererseits fände es Zetterer „auch mal wieder schön“, mit Werder zu Null zu spielen: „Letzte Woche zwei Gegentore (beim 4:2 in Wolfsburg, d. Red.), diese Woche wieder zwei Gegentore – das ist natürlich auf Dauer immer mindestens eins zu viel.“ Bislang blieb er lediglich am 2. Spieltag gegen den BVB (0:0) ohne Gegentreffer.