Mit etlichen personellen Fragezeichen und einer sehr kurzen Vorbereitungszeit startet Borussia Dortmund in die letzte Phase vor dem wichtigen Bundesliga-Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Unter Flutlicht soll die Erfolgsserie der vergangenen Jahre dennoch halten.
„Fatal, wenn wir Zweifel aufkommen lassen würden“
Zum dritten Mal in Serie trägt Borussia Dortmund sein Bundesliga-Heimspiel am Freitagabend aus. Nach den Partien gegen Heidenheim (3. Spieltag, 4:2) und Bochum (5. Spieltag 4:2) steht nun am 7. Spieltag das Duell gegen Aufsteiger St. Pauli an. Für den BVB bietet sich damit die Gelegenheit, eine beeindruckende Serie fortzusetzen: Die vergangenen 38 Spiele, die Dortmund freitags vor heimischem Publikum austrug, gingen allesamt nicht verloren. Stattdessen gab es 29 Siege zu feiern, neun Partien endeten mit einem Remis.
Sahin: „Ich habe das als Spieler geliebt“
„Als ich hierhergekommen bin, wurde direkt Druck aufgebaut mit dieser Statistik“, scherzte BVB-Trainer Nuri Sahin am Mittwoch auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel und fand eine Erklärung für die imposante Serie: „Die Magie unseres Stadions ist noch einmal eine andere, wenn das Flutlicht an ist. Auch für die Auswärtsmannschaften ist das etwas Besonderes. Sobald das Licht an ist, hat man eine komplett andere Energie im Stadion. Ich habe das als Spieler geliebt. Das Gefühl habe ich bei den Jungs jetzt auch.“
Etliche seiner Spieler allerdings müssen am Freitag passen: Giovanni Reyna, Karim Adeyemi und Julien Duranville fallen langfristig aus, kurzfristig stieß auch Yan Couto dazu. Der Rechtsverteidiger hat sich im Training eine Muskelverletzung am Gesäß zugezogen und muss noch zehn bis 14 Tage pausieren. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen der erkrankten Maximilian Beier, Niklas Süle und Julian Ryerson. Vor allem bei Innenverteidiger Süle erwartet Sahin „ein Rennen gegen die Zeit“. Immerhin: Die meisten Nationalspieler des Klubs kehrten fit und ohne Beschwerden von den Länderspielreisen zurück.
Auftakt in die Englischen Wochen
Die Partie gegen St. Pauli markiert den Anfang dreier aufeinander folgenden Englischen Wochen – mit teils sehr unterschiedlichen Herausforderungen für den BVB. Denn auf das Spiel gegen den Aufsteiger folgt in der Champions League eine Reise zu Real Madrid, ehe es in der Liga auswärts zum FC Augsburg geht. Angesichts des schwachen Starts in der Liga mit nur zehn Punkten aus sechs Spielen – zuletzt gab’s vor der Länderspielpause ein schmerzhaftes 1:2 bei Union Berlin – benötigen Sahin und der BVB schnell Erfolgserlebnisse, um den Druck nicht größer werden zu lassen. Und um in Sichtweite der eigenen Saisonziele zu bleiben.
Zweifel hat der Start mit zwei bösen Auswärtsniederlagen (1:2 in Berlin, 1:5 in Stuttgart) noch nicht bei der Borussia hervorgerufen. Auch nicht bei Sahin, der am Mittwoch betonte: „Wir werden uns nicht von unserem Weg abbringen lassen. Es wäre fatal, wenn wir Zweifel aufkommen lassen würden. Wir sind sehr überzeugt von dem Weg, den wir als Verein gehen. Den werden wir komplett gehen und damit am Ende auch erfolgreich sein.“ Erfolgserlebnisse allerdings sind elementar, um Vertrauen aufzubauen. Die Erfolgsserie unter Flutlicht sollte aus Sicht der Dortmunder daher besser nicht reißen an diesem Freitag.