Bayer 04 startete beim 3:2 in Dortmund furios, um danach den Sieg auf ungewohnte Art und Weise ins Ziel zu bringen. Trainer Xabi Alonso findet an dem untypischen Auftritt des Meisters aber gerade im Hinblick auf die Königsklasse Gefallen.. Bayer gewinnt mit wenig Ballbesitz. Es war ein eher untypischer Auftritt von Bayer 04 beim 3:2-Sieg in Dortmund. Zwar legte die Werkself mit drei Treffern in den ersten 19 Minuten los wie die Feuerwehr, doch danach hielten sich die Offensivbemühungen in Grenzen. Besonders in der zweiten Hälfte war das Bayer-Spiel mit Ball durchaus fehlerbehaftet, kam der Werksklub zu keinen längeren Ballbesitzpassagen und bis auf eine Hundertprozentige von Patrik Schick, der freistehend an BVB-Keeper Gregor Kobel scheiterte, zu keiner echten Torchance. So musste sich die Werkself größtenteils aufs Verteidigen beschränken.. Gerade einmal 30 Prozent Ballbesitz standen am Ende für Granit Xhaka und Co. zu Buche. Der Meister des kontrollierten Kombinationsspiels hatte sich mit einer Passquote unterhalb der 80-Prozent-Marke in der Rolle wiedergefunden, in erster Linie das Dortmunder Offensivspiel nicht zu Entfaltung kommen zu lassen.. „Natürlich hätten wir mit Ball etwas mehr Stabilität in unserem Spiel haben können.“ (Xabi Alonso). Doch dass der deutsche Meister vor den 80.000 in der Dortmunder Arena trotz seiner ungewohnten Schwächen in Ballbesitz nie wirklich in Gefahr geriet, diese Partie nicht zu gewinnen, diente auch als Beleg für eine bemerkenswert starke Defensivleistung der Mannschaft von Xabi Alonso, die auch dem Trainer durchaus zu gefallen wusste.. „Wir haben nicht viel zugelassen. Natürlich hätten wir mit Ball etwas mehr Stabilität in unserem Spiel haben können“, räumte der Spanier ein, betonte dann jedoch: „Aber das ist eine Entwicklung in unserem Spiel, dass wir auch auf diese Art und Weise konkurrieren können. Mit dieser Art von Disziplin in dieser Art von Stadien zu spielen. Gegen ein Top-Top-Team in Europa.“ Und so resümierte Xabi Alonso zufrieden: „Ich liebe auch diese Art zu siegen. Es ist wichtig, dass wir dieses Vertrauen haben, so zu spielen.“. Bayer zeigte beim BVB seine beste Defensivleistung der Saison. Spielkontrolle auch ohne Ball war vor der Partie das Thema gewesen, das Bayer in den 90 Minuten stark und zur vollen Zufriedenheit von Xabi Alonso umsetzte, auch wenn dem Spanier die zu schnellen Ballverluste nach der Halbzeit missfielen. „Heute hatten wir die Kontrolle ohne Ball. Wir waren bereit, da zu pressen, wo wir wollten. In dem Raum, in dem wir Druck ausüben wollten, war es nicht so gefährlich“, erklärte der Trainer, „so haben wir das Spiel sehr gut kontrolliert.“. Diese erstmals auf dieser Qualitätsstufe präsentierte Fähigkeit sieht Xabi Alonso als essentielles Mittel, um auch international auf höchstem Niveau mithalten zu können. „Wir spielen in der Champions League. Wenn wir so wie in diesem Stadion spielen, sind wir konkurrenzfähig“, ordnete der 42-Jährige Bayers wohl stärkste Defensivleistung der Saison ein. Dafür müsse man bereit sein zu verstehen, dass man manchmal den Ansatz etwas ändern muss. Was seiner Mannschaft defensiv in Dortmund auf jeden Fall gut gelang.. „Wir müssen nicht immer den Ball haben. Das betont Xabi auch.“ (Lukas Hradecky). Wobei dies nicht der Matchplan war, sondern der Dynamik und der Geschichte des Spiels geschuldet. „Wir müssen nicht immer den Ball haben. Und das betont Xabi auch, dass wir als roter Block als Verteidigungsformation mit drei Ketten auch kompakt stehen können, so dass nicht viel passieren kann“, erklärt Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky. „Das machen wir auch ganz gut und dann können wir auf Konter spielen. Das war nicht der Plan, es hat sich so ergeben.“. Beim Wiederauftakt bewies Bayer die Fähigkeit, auch diese Klaviatur zu bedienen. „Wir sind sehr zufrieden mit einer sehr seriösen Leistung. Das ist für unsere Entwicklung wichtig“, resümierte Xabi Alonso also, lobte Disziplin sowie Mentalität und versicherte: „Ich mag diese Vorstellungen wirklich genauso. Nicht nur, wenn wir es mit dem Ball kontrollieren.“ Auch wenn Letzteres natürlich das bevorzugte Stilmittel des Spaniers bleibt.