Das letzte Duell mit Borussia Dortmund gewann der FC St. Pauli, im Januar 2022 im DFB-Pokal. Die Erinnerungen an den 2:1-Triumph als Zweitligist jedoch spielen in der aktuellen Vorbereitung von Alexander Blessin keine Rolle.
St. Pauli hat nur noch einen gestandenen Torhüter und Bedarf
St. Paulis Trainer orientiert sich vor dem Kräftemessen am Freitag an der Gegenwart. In dieser ist erwartbar, dass mit Nikola Vasilj dem Torhüter im Spiel beim großen Favoriten eine Hauptrolle zukommt. Dementsprechend froh war Blessin, dass der 28-Jährige am Dienstag zwar leicht erkältet, aber grundsätzlich fit von der bosnischen Nationalmannschaft nach Hamburg zurückgekehrt ist. Der Grund: Aktuell gibt es zu Vasilj keine Alternative.
Sascha Burchert und Sören Ahlers wurden am Knie operiert, Ben Voll hatte sich bei einem Einsatz für die Regionalligamannschaft den Unterkiefer gebrochen. Hinter der Nummer 1 ist mit Ronny Seibt derzeit nur noch eine 19-jährige Nachwuchskraft. Als Vasilj am vergangenen Freitag beim 1:2 gegen Deutschland Mitte der zweiten Halbzeit nach einem Zusammenprall eine Behandlungspause hatte, gesteht Blessin, „habe ich schon kurz gezuckt. Niko hat aber direkt nach der Partie das Signal gegeben, dass alles in Ordnung ist.“
St. Pauli will auf der Torhüter-Position grundsätzlich was machen
Der kurze Moment des Bangens um den einzigen verbliebenen gestandenen Torhüter im Kader aber zeigt: St. Pauli droht ein Spiel mit dem Feuer. „Wir haben auf dieser Position eine Vakanz“, sagt Blessin und verrät: „Wir wollen auch was machen. Aber nicht auf Teufel komm raus. Es muss auch passen.“
Diese Aussage trifft nicht nur auf die Vereinssicht zu, sondern gilt auch für die Spielerseite. Denn: Grundsätzlich sieht sich St. Pauli auf der Torhüterposition mit Vasilj und dem im Sommer von Viktoria Köln gekommenen Voll gut aufgestellt. Der potenzielle Neue käme also mit der Perspektive, die Nummer 3 zu sein, und Blessin sagt: „Es geht auch darum, wer sich mit der Aussicht auf diese Rolle zufrieden gibt.“
Vorerst jedoch geht es für Blessin nur um Dortmund. „Solche Spiele in so einem Stadion haben sich die Jungs in der gesamten letzten Saison erarbeitet. Die gute Vorgeschichte von vor zweieinhalb Jahren wird uns nicht mehr helfen. Wir freuen uns darauf, wissen aber, dass wir eine hundertprozentige Performance brauchen.“ Vor allem auch auf der Torhüterposition.