Werners Zwischenfazit und ein komisches Werder-Gefühl

Da wäre zwar eigentlich der passable Saisonstart, da ist aber auch die Null-Tore-Ausbeute im Weserstadion und der letzte Eindruck: Welches Zwischenfazit der Werder-Coach zieht.

Coach sieht „kein Problem, Tore zu schießen“

Die Begrifflichkeit des Fragestellers nahm Ole Werner eins-zu-eins auf: „Es fehlt nicht am sogenannten Killerinstinkt“, erwiderte der Trainer des SV Werder Bremen, als es vielleicht auf etwas zu martialische Art darum ging, warum seine Mannschaft auch im dritten Heimspiel dieser Saison torlos geblieben ist. 0:0 gegen den BVB, 0:5 gegen die Bayern und nun: 0:1 gegen Freiburg.

Dass die Bremer nach sechs Spieltagen trotzdem bereits acht (Auswärts-)Tore erzielt haben, gab Werner allerdings natürlich Recht, die aufgestellte These zu entkräften: „Ich glaube, wir haben in anderen Spielen schon auch gesehen, dass wir kein Problem haben, Tore zu schießen“, erklärte der 36-Jährige – und fügte noch einen entscheidenden Zusatz für ebenjene Spiele an: „In denen wir auch sehr effektiv waren.“

Eigentlich ein typisches Null-zu-Null-Spiel

Tatsächlich hatten sich die beiden am Samstagnachmittag im Weserstadion auflaufenden Mannschaften ja gerade in dieser Hinsicht unterschieden, von der Spielanlage her waren Bremer wie Freiburger ähnlich ungenau, behäbig und uninspiriert – die Risikobereitschaft zudem bei keinem Team wirklich höher als bei dem anderen.

Der Einschätzung Werners, „dass das Spiel in beide Richtungen hätte kippen können“, war jedenfalls insbesondere aufgrund der zunächst größten Chance zur Werder-Führung von Felix Agu (17.) nicht wirklich zu widersprechen. Streng genommen handelte es sich eigentlich um ein typisches Null-zu-Null-Spiel. „Zu unserem Nachteil war es dann eben so“, befand Werner, „dass Freiburg in der einen Situation doch genauer war als wir“. Ins Bild passte, dass der Siegtreffer letztlich wohl auch entscheidend abgefälscht war …

Irgendwie ein komisches Werder-Gefühl

Dass man bei Werder nun irgendwie mit einem komischen Gefühl in die Länderspielpause geht, dürfte neben der Heimtor-Flaute wohl auch mit dem 4:3-Auswärtssieg nach 0:3-Rückstand in der Vorwoche bei der TSG Hoffenheim zusammenhängen. Dieses Erlebnis versprach doch eigentlich neue Energie und Emotionen freigesetzt zu haben, die Konstellation eröffnete sogar die Chance, bis zum ersten Tabellendrittel der Bundesliga vorzustoßen – doch gegen Freiburg war davon auf einmal nicht mehr viel zu spüren.

Wie dieser vorläufig letzte, aufgrund eines schwierig zu greifenden Eindrucks (Spielnote: Note 4,5) nun also zum bisherigen Saisonstart passte, der mit acht Punkten und auf Tabellenplatz 11 ja durchaus passabel ausgefallen war? So richtig klar waren auch die Aussagen vom Samstag dazu nicht. Leiter Profifußball Peter Niemeyer zog nach einigem Zögern immerhin „eine grundsätzlich positive Bilanz“. Ob möglicherweise trotzdem mehr möglich gewesen wäre?

Werner: „Am absoluten Maximum sein“

Chefcoach Werner, der sich wie Niemeyer dem öffentlichen Blick auf die Tabelle eher noch verschließt, fühlte sich zumindest bestätigt, „dass alle Spiele eng sind“ und dass es für Werder Woche für Woche darum gehe, „wirklich am absoluten Maximum der Leistungsfähigkeit zu sein“. Dann sei man, das 0:5 gegen die Bayern mal ausgenommen, auch gegen jeden Klub in der Bundesliga „in der Lage, Punkte zu holen“, so Werner, „und das ist mein Gefühl, das ich in die Länderspielpause mitnehme“.

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