Bremen empfängt am Samstag sich in sehr guter in Form befindende Bayern. Aber auch Werder ist gut drauf, das machte der abermals bestens gelaunte Trainer Ole Werner klar. Auf drei Positionen hat der Coach knifflige Entscheidungen zu treffen.
Bremen will den Coup gegen die Bayern wiederholen
Natürlich saß auch Ole Werner am Dienstag vor dem Fernseher und hat sich das Champions-League-Spiel der Bayern angeschaut. Neun Treffer des kommenden Gegners sah der Werder-Coach beim Münchner 9:2 gegen Zagreb. „Zumindest habe ich einen Ohrwurm“, sagte Werner mit einem Lachen und spielte auf die Tormusik der Bayern an.
„Ansonsten sind sie gut drauf, aber wir auch“, machte Werner klar. „Deshalb gucken wir auf uns und schauen, dass wir unsere bestmögliche Leistung auf den Platz bringen. Dass auf der gegnerischen Seite wahnsinnig viel Qualität auf allen Positionen da ist, das weiß man.“ Die Bremer (fünf Punkte aus den ersten drei Saisonspielen) rücken ebenfalls mit breiter Brust an, haben seit Mitte April und dem 0:5 bei Leverkusens Meisterparty nicht mehr verloren und jüngst beim 2:1 in Mainz in Unterzahl den ersten Saisonsieg gefeiert. „Die Mannschaft weiß, was zu tun ist, wir wissen, wie wir spielen wollen“, macht der 36-Jährige deutlich.
Personell stellt sich für den Bremer Coach, der mit seinem Team in der vergangenen Saison endlich mal wieder die Bayern schlagen konnte (1:0 in München), die ein oder andere Frage. In der Defensive fehlt neben dem bereits seit einigen Wochen am Fuß verletzten Milos Veljkovic (Werner: „Er hat hartnäckige Sprunggelenksprobleme, die einen Trainingsstart verhindert haben. Da gucken wir von Woche zu Woche“) auch Kapitän Marco Friedl, der nach seiner Roten Karte in Mainz für zwei Spiele gesperrt wurde.
Wer spielt für Friedl? Darf Köhn starten?
Als Alternativen stehen Amos Pieper und Julian Malatini bereit. Im Sturm muss sich Werner nach der Verletzung von Justin Njinmah für Keke Topp oder Marco Grüll entscheiden. Und Neuzugang Derrick Köhn drängt nach seinem Siegtreffer in Mainz in die Startelf, muss aber erst einmal am aktuell sehr konstanten Felix Agu vorbei. Wer entscheidet denn nun die jeweiligen Duelle für sich? „Alles ist möglich“, sagte Werner und packte das nächste breite Grinsen aus.
Apropos Grinsen. Die gute Laune Werners ist in den vergangenen Tagen durchaus Thema in Bremen. Der Coach war in der Pressekonferenz vor und nach dem Mainz-Spiel schon auffallend gelöst, baute immer wieder Scherze ein. „Ich weiß nicht, ob ich vorher immer nur schlecht drauf war. Ich bin hier schon manchmal gut drauf“, lachte Werner. „Sonst würde ich hier auch nicht so lange durchhalten. Es gibt keinen speziellen Grund, schön, wenn es bei euch so ankommt. Aber es ist nicht das erste Mal, seitdem ich in Bremen bin, dass ich gut drauf bin.“
Beide Trainer trafen sich schon mal auf dem Feld
Es läuft ja auch im Moment gut für die Bremer, die in der aktuellen Form sogar ein weiteres Mal davon träumen, die Bayern zu schlagen. Die Rollen sind natürlich klar verteilt, aber mit den Fans im Rücken will der SVW den Rekordmeister um Coach Vincent Kompany ärgern.
Die beiden Trainer Werner und Kompany treffen im Übrigen nicht zum ersten Mal aufeinander. Als Spieler haben sie bereits einmal die Klingen gekreuzt, das war am 5. August 2007 in der ersten Pokalrunde. Kompany startete für den HSV, Werner wurde in der 74. Minute bei Kiel eingewechselt. Hamburg gewann damals klar mit 5:0 bei den Störchen. Die Frage danach, ob der Werder-Coach seinen Gegenüber nochmal auf diese Partie anspricht, ließ den SVW-Coach zum letzten Mal an diesem Donnerstag scherzen: „Ich wüsste nicht, wie ich das Gespräch einleiten soll, ohne dass es unangenehm wird.“