Das Sommertransferfenster ist noch keinen Monat geschlossen, da hat Bayer 04 schon den nächsten Zugang an der Angel: Die ablösefreie Verpflichtung des argentinischen Mittelstürmers Alejo Sarco im Winter ist beschlossene Sache. Für einen früheren Wechsel stellt sich dessen Klub Velez Sarsfield quer.
Argentinier kommt ablösefrei
Bereits im Juni gab es die ersten Gerüchte aus Argentinien, dass Bayer 04 Leverkusen das argentinische Toptalent Alejo Sarco von Velez Sarsfield verpflichten möchte. Jetzt steht der Wechsel des 18-jährigen Mittelstürmers zum Jahresende in die Bundesliga fest. Der Angreifer, der zum Kader der argentinischen U-20-Auswahl gehört und für die U-17-Nationalmannschaft der Gauchos in 20 Einsätzen insgesamt fünf Treffer erzielte, kann dann ablösefrei seinen aktuellen Klub verlassen, da sein Vertrag am 31. Dezember ausläuft. Und der Angreifer hat sich definitiv für Bayer 04 entschieden.
Sarco gilt als sehr schneller, torgefährlcher und fleißiger Stürmer, der im Frühjahr in Argentinien bei seinen ersten Teileinsätzen bei den Profis für Aufmerksamkeit sorgte. Anfang Mai hatte er im Finale des argentinischen Ligapokals als Joker gegen Estudiantes de la Plata das 1:1 für Velez Sarsfield erzielt, später im Elfmeterschießen ebenfalls verwandelt. Und auch wenn Estudiantes letztlich den Cup gewann, war der 18-Jährige und dessen vierter Einsatz als Einwechselspieler das Gesprächsthema.
Sarco tendierte schon früh gen Leverkusen
Dem sportlichen Ausrufezeichen folgten aber nur noch außersportliche Schlagzeilen. Im Juni sortierte der Klub seinen Angreifer aus, weil Sarco seinen am Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Der Velez-Vorstand sprach damals in einer Vereinsmitteilung von „Undankbarkeit“ und „Dreistigkeit“ des Spielers bzw. dessen Beraters. Velez fühlte sich in den Vertragsgesprächen hingehalten.
Schon damals soll Sarco, für den es zahlreiche Interessenten gab, einen Wechsel nach Europa fest ins Auge gefasst und klar gen Leverkusen tendiert haben. Jetzt geht es nur noch um den formellen Vollzug der Verpflichtung.
Velez lehnte eine kleine sechsstellige Ablöse ab
Die Enttäuschung beim argentinischen Erstligisten ist extrem groß. Und weil man für künftige Fälle ein Signal setzen wollte, hat Velez auch ein Leverkusener Angebot im niedrigen sechsstelligen Bereich abgelehnt. Wollte der Bundesligist doch Sarco die Möglichkeit geben, sich schnell in Deutschland und bei Bayer 04 zu akklimatisieren. Auch wenn das Talent bis Jahresende nicht mehr für den Werksklub hätte auflaufen dürfen.
Die Argentinier haben sich hingegen entschlossen an Sarco ein Exempel zu statuieren und verzichten auf die marginale Ablösesumme. So dass Sarco in den verbleibenden vier Monaten nur noch in der U 19 von Velez Sarsfield trainieren kann. Da Sarco, der einen ab dem 1. Januar gültigen Vertrag mit einer Laufzeit bis 2029 erhält, auch einen italienischen Pass besitzt, könnte der Teenie auch noch für Bayers U 19 in der A-Junioren-Bundesliga West auflaufen. Dort sind die Regeln für den Einsatz von Nicht-EU-Ausländern strenger.