Elias Saad und Oladapo Afolayan waren und sind in aller Munde dieser Tage rund um den FC St. Pauli. Mindestens einem weiteren Profi beim Aufsteiger indes gebührt ebenfalls ein Platz im Rampenlicht: Torwart Nikola Vasilj.
St. Paulis Keeper nach Stotter-Start wieder ein Rückhalt
Der 28-jährige Bosnier hatte einen überaus schwierigen Saisonstart. Beinahe die komplette Vorbereitung hatte er verletzt verpasst, war erst kurz vor dem Pflichtspielstart wieder fit geworden und hat als Aufstiegskeeper erneut das Vertrauen und den Vorzug gegenüber Neuling Ben Voll erhalten.
Aber: Im Pokalspiel beim Regionalligisten Halle (3:2 nach Verlängerung) leistete er sich einen beinahe folgenschweren Fehler im Spielaufbau, beim Bundesligastart gegen Heidenheim (0:2) griff er beim Eckball vor dem zweiten Gegentreffer nicht beherzt ein. Trainer Alexander Blessin räumte unumwunden ein: „Natürlich kann das eine Folge der kurzen Vorbereitung und fehlender Praxis sein. Unser Vertrauen in Niko ist dennoch groß.“
Blessin lobt seinen Keeper: „Den hält Niko hervorragend“
Vertrauen, das der bosnische Nationaltorhüter rechtfertigte. Er stabilisierte seine Leistungen und war zuletzt maßgeblich daran beteiligt, dass der Aufsteiger gegen Leipzig (0:0) und in Freiburg (3:0) ohne Gegentreffer blieb. Sein Anteil am ersten Saisonsieg im Breisgau am vergangenen Samstag war sogar überaus groß.
Schon früh parierte er einen Distanzschuss von Vincenzo Grifo und beim Stand von 1:0 zudem auch einen Elfmeter des Standard-Spezialisten. Der Deutsch-Italiener hatte bis zum Duell mit Vasilj lediglich fünf von 43 Strafstößen nicht verwandelt, dementsprechend lobt Blessin: „Den hält Niko hervorragend gut.“ Sportchef Andreas Bornemann weiß um die Bedeutung der Großtat: „Ein 1:1 zu diesem Zeitpunkt kann das Spiel in eine ganz andere Richtung lenken.“
Vasilj auch bei Barbarez in der Nationalmannschaft gesetzt
Vasilj lenkte die Partie am Samstag in St. Paulis Richtung, findet nach dem durch die Verletzungspause erklärbaren Stotter-Start wieder in die Rolle des Rückhalts – und hat nach der kommenden Ligapartie am Samstag gegen Mainz schon das nächste persönliche Highlight vor der Brust: Mit Bosnien geht es in der Woche darauf gegen Deutschland. Und auch bei seinem Nationaltrainer, dem Wahl-Hamburger Sergej Barbarez, steht der Torwart hoch im Kurs.