Union weiter ungeschlagen: Hollerbach vergibt die Schulnote 2

Union Berlin hat sich im oberen Drittel der Tabelle eingenistet. Allmählich steigern sich die Eisernen in ihren Leistungen.

Stürmer spricht von „Marschroute Attacke“

Es wird langsam wieder zur Gewohnheit, dass die Spieler nach dem Abpfiff Grund zum Jubeln haben und gemeinsam mit den Fans feiern können. In den bis dato ausgetragenen fünf Pflichtspielen musste Union Berlin den Platz noch nicht als Verlierer verlassen. Auf dem Blatt Papier stehen der Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals sowie in der Bundesliga acht Punkte und damit eine Platzierung im oberen Drittel des Tableaus.

Zudem macht es den Anschein, dass sich die Eisernen nach einer erschreckend schwachen Darbietung im Pokal beim Regionalligisten Greifswalder FC (1:0) nun sukzessive steigern. Zuletzt in Leipzig (0:0) ließen die Berliner gegen ein Top-Team nahezu nichts zu, beim 2:1-Erfolg gegen die kriselnde TSG Hoffenheim agierten die Mannen von Trainer Bo Svensson in der Anfangsphase enorm druckvoll, wie es in der jüngeren Vergangenheit von Union nur arg selten zu bestaunen war.

Rothe und Hollerbach haben sich gefunden

Allerdings schlich sich nach der Pause wieder ein Schlendrian ein, jeder Spieler gab ein paar Prozente weniger, leistete sich einige Konzentrationslücken und prompt kamen die Kraichgauer zurück in die Partie. Die ordentlichen ersten 45 Minuten waren plötzlich fast vergessen. „In Schulnoten ausgedruckt: Erste Halbzeit 1, zweite Halbzeit 4-. Also insgesamt eine 2. Mit einer 2 war ich damals schon immer zufrieden“, beschrieb Benedict Hollerbach seine Sichtweise auf die Partie. Seiner Meinung nach hätte man in Hälfte zwei „für mehr Entlastung sorgen müssen. Da hat man bei uns eine gewisse Unsicherheit gemerkt.“

Aber zumindest der Angreifer zeigte abermals eine starke Vorstellung, sorgte auf der linken Schiene gemeinsam mit Rom Rothe für Furore. So kommt es nicht von ungefähr, dass beide Treffer über die Seite eingeleitet wurden. In nahezu jeden Angriff in den Anfangsminuten war das Duo involviert. „Die Marschroute war Attacke, kombiniert mit taktischen Vorgaben. Wenn du die erste Chance gleich machst, bist du voll drin im Momentum“, sagte Hollerbach, der bis dato in jedem Pflichtspiel von Beginn an auf dem Platz stand.

Und das obwohl Svensson gerade im Offensivbereich öfters mal das Personal wechselt. „Ich möchte mir das hart erarbeiten. Das gibt mir ein großes Selbstbewusstsein, wenn man den Rückhalt spürt“, betonte der 23-Jährige, der sich dessen bewusst ist, dass er nun weiter aufs Gaspedal drücken muss.  „Wir haben viel Qualität, deswegen darf ich nicht nachlassen und muss mir diesen Stellenwert immer wieder neu erarbeiten.“ Mit solch gezeigten Darbietungen dürfte es Svensson zumindest schwer fallen, den temporeichen und dribbelstarken Stürmer aus der Startelf zu nehmen.

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