Thorups Gretchenfrage nach dem 0:4: Vertrauen oder wechseln?

Chancenlos beim 0:4 in Leipzig, nur vier Punkte aus fünf Spielen: Der FC Augsburg kassiert zu viele Gegentore und steht gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend schon unter Erfolgszwang.

Alternativen für den FCA-Trainer

Jess Thorup ist kein Mann für wilde Wechselspiele, dies hat sein erstes Jahr als Trainer des FC Augsburg gezeigt. Der 54-Jährige sucht sich seinen Stamm, nimmt in der Regel, wenn überhaupt, nur dosiert freiwillige Änderungen an der Startformation vor und schenkt seinen Spielern auch nach Niederlagen Vertrauen. Nach dem 0:4 in Leipzig stellt sich jedoch die berechtigte Frage: Wie lange?

Schon 14 Gegentore – 2,8 im Schnitt pro Partie – bedeuten nach fünf Spieltagen die drittschlechteste Defensive der Bundesliga. Die Krux: Der FCA macht seinen Gegnern das Toreschießen viel zu einfach, verteilt in Form von Stellungsfehlern, individuellen Aussetzern und Schläfrigkeit Geschenke. Sechs Gegentore in der Anfangsviertelstunde sind ein erschreckender Trend.

U-21-Nationalspieler Matsima bietet sich an

Doch welche personellen Alternativen hat Thorup? Nediljko Labrovic im Tor das Vertrauen zu entziehen, käme arg früh. Überzeugt hat der Kroate bislang kaum, Alternative Finn Dahmen in der vergangenen Saison aber auch nicht. In der Innenverteidigung bietet sich jedoch mit Chrislain Matsima eine interessante Option. Den 22-Jährigen lieh der FCA Ende August samt Kaufoption von der AS Monaco aus.

In Leipzig feierte Matsima als Einwechselspieler sein Debüt. Von der Logik her müsste er als französischer U-21-Nationalverteidiger an die Klasse eines Maximilian Bauer oder Keven Schlotterbeck heranreichen. Kapitän Jeff Gouweleeuw dürfte trotz seiner schwachen Form weiter gesetzt sein, egal, ob in einer Dreier- oder Viererkette.

Auch Mouniés Stunde könnte schlagen

Weiter vorne sind Thorups Alternativen quantitativ groß, aber qualitativ? Spieler wie Arne Maier, Fredrik Jensen, Mads Pedersen oder Tim Breithaupt konnten ihre Chance in dieser Saison bislang auch nicht nutzen.

Weil mit Samuel Essende der beste Stürmer Teil zwei seiner Rotsperre absitzen muss, könnte im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) die Stunde von Steve Mounié schlagen. Allerdings muss auch der 30-Jährige den Nachweis seiner Bundesliga-Klasse erst noch liefern.

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