Im Pokal gegen Nürnberg war Neuzugang Haris Tabakovic bester Hoffenheimer und könnte auch gegen St. Pauli ein wichtiger Faktor werden.
Hoffenheims neuer Stürmer liefert zuverlässig
Es hat ein bisschen gedauert, bis Haris Tabakovic seinen wahren Wert für die TSG unter Beweis stellen konnte. Doch zuletzt lieferte der Mittelstürmer zuverlässig Leistung und Tore ab. Im jüngsten Ligaheimspiel gegen den VfL Bochum hatte der von Hertha BSC geholte Neuzugang nach seiner Einwechslung sein erstes Tor erzielt und mit dem 3:1 den Sack zugemacht zum wichtigen Dreier für die Kraichgauer.
Am Mittwoch im Pokal gegen Nürnberg stand er sogar in der Startformation und avancierte zum besten und wirkungsvollsten Spieler auf dem Platz. Bereits vor seinem Führungstreffer hatte der in der Schweiz geborene bosnische Nationalspieler Pavel Kaderabek einen Topchance aufgelegt, dann bewies er seinen Torriecher und vollstreckte entschlossen zum 1:0, später scheiterte er mit einem Kopfball nur knapp an der Unterkante der Latte (56.).
„Er hat ein gutes Spiel gemacht, wir hatten erwartet, dass wir Nürnberg noch tiefer reindrücken, dann hätten wir ihn viel häufiger füttern können“, lobte Trainer Pellegrino Matarazzo, „er bringt eine gute Präsenz in die Box, ist kopfballstark und kann auch Bälle ablegen. Die Aktionen, die er hatte, waren alle gut, er hat Bälle festgemacht, Chancen vorbereitet und sein Tor gemacht, eine gute Leistung.“
„Bitte direkt löschen“
Die Frage, ob er damit nun endgültig angekommen sei im neuen Klub, stieß allerdings auf Widerstand. „Ich hasse das Wort ‚ankommen‘, bitte direkt löschen“, widersprach Tabakovic und präsentierte sich wie zuvor im Strafraum auch vor den Medien zielstrebig, selbstbewusst und treffsicher, „ich bin am ersten Tag angekommen, als ich meinen Vertrag unterschrieben habe. Am Ende weiß ich schon, dass man auch auf dem Platz stehen muss, aber da spielen auch Faktoren mit, die nicht nur den Spieler betreffen. Der Trainer macht die Aufstellung, er hat seine Vorstellungen, es sind einige Konkurrenten da, jeder will spielen.“
Tabakovic jedenfalls nutzte die Chance, gute Argumente für sich und weitere Bewährungschancen zu sammeln. „Es war ein zähes Spiel, wir waren vor dem Tor besser, darum geht es“, bilanzierte der Hüne, „ich war natürlich glücklich, dass ich in der Startaufstellung stand, das hat sich gut angefühlt, ich habe es genossen und mein Tor erzielt, das zählt. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich Tore machen, ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich das am besten kann.“
Eine Option für die Startelf
Nun könnte es rein von der Papierform her auch am Samstag zu Hause gegen Aufsteiger St. Pauli wieder auf eine gewisse Hoffenheimer Dominanz hinauslaufen. Da wäre ein Spielertyp wie Tabakovic sicher erneut wertvoll. „Haris ist ein Spieler, wenn man viel Boxpräsenz braucht, da kann er unfassbar wichtig sein“, ist natürlich auch Matarazzo bewusst, „die Frage ist: Wie sieht das Spiel am Samstag aus? Für mich ist er auch eine Option für die Startelf.“
Denn sollte es der gegen Nürnberg oft zu behäbig aufbauenden TSG gelingen, St. Pauli entschlossener zu bespielen und Dauerdruck zu erzeugen, ist gerade Tabakovics Präsenz und Wucht gefragt. In welcher Rolle auch immer, Tabakovic ist sich der Bedeutung dieses Kellerduells bewusst. „Im Liga-Alltag laufen wir noch hinterher, das muss man schon sagen“, erkennt der Angreifer, „der Rhythmus ist hoch, aber das wussten wir, und wenn man Europa League spielen darf gegen solche Gegner, dann muss man das genießen, dafür muss man dankbar sein. Aber für uns zählt die Liga, das ist das Wichtigste, da müssen wir am Samstag zu Hause siegen.“ Da hat er unwidersprochen Recht.
