Der Negativlauf des 1. FC Union Berlin geht weiter. Auch im siebten Spiel in Serie fuhren die Eisernen keinen Dreier ein. Vor allem die Art und Weise der Niederlage sorgte bei den Beteiligten für Frust.
Unioner gaben 2:0 aus der Hand
Union Berlin steckt nach einem guten Saisonstart mittlerweile in einer Krise: Die Köpenicker haben in den vergangenen sieben Pflichtspielen zweimal Unentschieden gespielt und fünfmal verloren. Den letzten Sieg holten sie am 20. Oktober beim 2:0 gegen Aufsteiger Kiel. Zu allem Überfluss verspielte die Mannschaft von Bo Svensson am Freitagabend gegen Stuttgart auch noch einen 2:0-Führung und verlor am Ende mit 2:3.
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Svensson: „Stuttgart hat mit der ersten Torchance das Tor gemacht“
Der Trainer gab sich nach dem Spiel am DAZN-Mikrofon sehr schmallippig. Auf die Frage, was ihn am meisten ärgere antwortete er lediglich: „Dass wir verloren haben.“ Antworten mit Substanz waren dem gefrusteten Svensson nicht zu entlocken. Ein paar wenige Sätze gab er aber noch zum Besten: „Es ist schwer zu schlucken, wenn du hier 2:0 führst und dann 2:3 verlierst. Stuttgart hat mit der ersten Torchance das Tor gemacht.“
Sein Kapitän, Rani Khedira, war ebenfalls sichtlich gefrustet: „Wir haben nicht sauber verteidigt, zu viele Fehler gemacht und am Ende bestrafen wir uns einfach für eine sehr gute Leistung und nehmen hier leider nichts mit.“ Die Frustration ist besonders nachvollziehbar, wenn man sich die gelaufenen Kilometer anschaut: Die Eisernen (124,6 Kilometer) haben insgesamt 5,4 Kilometer mehr zurückgelegt als der VfB Stuttgart (119,2 Kilometer).
Schäfer: „Wir haben insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht“
In der hohen Intensität sah der Union-Kapitän aber keinen Grund für die Niederlage: „Wir laufen jedes Spiel über 120 Kilometer. Deshalb hat das nichts mit der Kraft zu tun. Wir haben einfach das Zentrum nicht gut genug zu bekommen.“ Und er fügte in Bezug auf den Fehlpass von Frederik Rönnow, der zum 3:2 für Stuttgart führte, an: „Das dritte Tor machen wir quasi selbst. Es ist leider so, wie es ist heute.“
Der einzige Unioner, der im Interview nicht komplett niedergeschlagen wirkte, war Andras Schäfer. Der Ungar stand das erste Mal seit dem 5. Spieltag (0:1 gegen Gladbach) wieder in der Startaufstellung der Berliner und er ordnete den Auftritt seiner Mannschaft ziemlich positiv ein: „Wir haben insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht. Natürlich ist es immer schlecht, zu verlieren, aber wir müssen uns auf die positiven Aspekte konzentrieren. Es ist nicht einfach, hier zu spielen und in vielen Dingen waren wir besser als Stuttgart.“
Gegen Bochum soll der Negativlauf enden
Man habe mit der 2:0-Führung im Rücken lediglich zu viele Chancen zugelassen, was man sich „gegen einen Gegner mit dieser Qualität“ nicht erlauben dürfe. Mit Blick auf seine Rückkehr in die Startelf zeigte sich Schäfer glücklich: „Es hat mir natürlich viel bedeutet“, sagte er. Es sei zwar nicht das Ergebnis rausgekommen, dass er sich gewünscht habe, aber auch für sich persönlich wollte Schäfer die „positvien Sachen“ aus dem Spiel mitnehmen.
Die nächste Chance, um den Negativlauf zu beenden, haben die Unioner nächste Woche Samstag, wenn sie um 15.30 Uhr das aktuelle Tabellenschlusslicht aus Bochum an der Alten Försterei zu Gast haben. Dann soll nach fast zwei Monaten Wartezeit endlich wieder ein Dreier eingefahren werden.