Stieler im Fokus: Frankfurt und die drei Aufreger in Kiel

Eintracht Frankfurt hat die Aufgabe Holstein Kiel souverän gemeistert. Redebedarf gab es anschließend dennoch – gleich drei Aufreger gab’s in dem Spiel.

SGE-Trainer Dino Toppmöller ist zufrieden

„Grundsätzlich bin ich mit sehr zufrieden mit dem Auftritt“, sagte SGE-Trainer Dino Toppmöller nach dem 4:2-Sieg im hohen Norden bei DAZN und lobte vor allem den Auftritt seiner Elf nach dem Seitenwechsel. „In der zweiten Hälfte haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht – bessere Restverteidigung, wir waren aktiv und haben den Ball gut laufen lassen. Das ist in Summe ein sehr verdienter Sieg.“

Aufreger Nr. 1: Elfmeter an Holtby

Aufreger hatte es an diesem Sonntagnachmittag aber auch gegeben, wie etwa der von Robin Koch an Lewis Holtby verursachte Foulelfmeter, der zum 1:1 der Kieler führte. „Kontakt war schon da“, blickte Koch auf die Szene in der 29. Minute zurück und betont: „Für mich war das mich niemals Elfmeter. Ich kann mich ja nicht in Luft auflösen.“

Der Abwehrspieler argumentierte, dass er mitbekommen habe, dass Holtby ankomme und er deshalb ganz bewusst versuchte habe, „nicht zum Ball zu gehen, weil ich weiß, dass er in dem Moment nur den Kontakt suchen kann. Ich gehe kein bisschen zum Ball, versuche noch nicht einmal, irgendeine Schwungbewegung zu machen.“ Für Toppmöller war es auch kein Elfmeter. „Wenn er den am Anfang nicht gibt, dann gibt er ihn auch nach Review nicht“, sagte der 43-Jährige und merkte an: „Am Ende ist auch clever gemacht von Holtby.“

Koch verriet auch, dass er das „dem Schiri auch im Spiel so gesagt“ habe – nur: Es half nichts. Tobias Stieler sah es wohl er so wie Holtby, der wenig überraschend anderer Meinung als Koch war. „Ich wollte zum Abschluss kommen, dann merke ich den Kontakt – dann ist es für mich Elfmeter.“ Der Holstein-Kapitän dürfte sich durch die Entscheidung des Unparteiischen, trotz nur minimalen Kontakts Elfmeter zu geben, bestätigt fühlen. Unter dem Strich war es aber eine zu harte Entscheidung.

Aufreger Nr. 2: Foul an Tuta

In der 36. Minute hatte Kiels Angreifer Shuto Machino bereits zum Jubel abgedreht, wurde dann aber jäh gestoppt. Schiedsrichter Stieler entschied auf ein Foulspiel von Armin Gigovic an Tuta in der Entstehung und gab den Treffer nicht. Angesichts seiner bereits beim Elfmeter zur Schau gestellten kleinlichen Auslegung der Regeln, war dies nur konsequent. „Bei Tuta haben wir vielleicht ein bisschen Glück gehabt“, sagte Toppmöller und meinte mit Blick auf den zuvor gegebenen Strafstoß: „Ich sag mal so: Es gleicht sich aus.“

Kiels Trainer Marcel Rapp wollte sich indes zur der Szene nicht klar äußern – und tat es irgendwie dann doch. Angesprochen auf die Szene mit Gigovic und Tuta antwortete er, dass man dafür den Schiedsrichter fragen solle. „Ich bin kein Schiri, es ist seine Spielauslegung. Ich weiß es nicht und habe nur Halbwissen“, wich er der Frage aus und meinte dann: „Es ist besser, man sagt nichts. Der Schiri hat so entschieden.“

Aufreger Nr. 3: Kein Gelb-Rot für Porath

Und dann gab es noch die 63. Minute. In dieser unterband Finn Porath einen Frankfurter Konter mit einem resoluten Foul an Rasmus Kristensen. Stieler gab das Foul, ließ in dieser Szene aber die Karte stecken. Auch wegen des taktischen Charakters des Fouls hätte das jedoch zwingen Gelb geben müssen und damit in letzter Konsequenz Gelb-Rot, da Porath rund zehn Minuten zuvor bereits verwarnt worden war.

Toppmöller lobt Frankfurter Widerstandskraft

Unter dem Strich waren die Hessen aber zufrieden, auch weil man nach dem bitteren 3:3 zum Europa-League-Start gegen Viktoria Pilsen sich wieder von seiner besseren Seite gezeigt habe. „Wir haben gegen Pilsen sehr unverdient nur unentschieden gespielt“, meinte Toppmöller: „Das war dann schon mental mit Sicherheit ein Rückschlag, weil wir schon wie der sichere Sieger ausgesehen haben. Heute haben wir aber eine gute Reaktion und Widerstandkraft gezeigt. Das macht mich schon stolz.“

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