Seit sieben Spielen warten die Gladbacher auf einen Sieg vor eigenem Publikum. Wie die Fohlen am Samstag gegen Union Berlin den ersten Dreier im Borussia-Park einfahren wollen.
Heimmisere muss ein Ende finden
Vor dem Saisonstart gab Rainer Bonhof der sportlichen Abteilung einen Auftrag mit auf den Weg. „Unser Stadion muss wieder eine Hausnummer werden“, lautete die Forderung des Präsidenten an Mannschaft und Trainer. Der Borussia-Park endlich wieder eine Festung? Noch ist es eine unerfüllte Hoffnung geblieben.
Zwei Niederlagen – gegen Bayer Leverkusen (2:3) und den VfB Stuttgart (1:3) – gab es in der neuen Spielzeit vor eigenem Publikum. Saisonübergreifend wartet die Borussia sogar schon seit sieben Heimspielen auf einen Sieg (drei Unentschieden, vier Niederlagen). Eine mindestens so lange Negativserie hatten die Fohlen zuletzt im Jahr 2019, als man in den letzten acht Heimspielen unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking sowie in den zwei folgenden Heimspielen unter Nachfolger Marco Rose sieglos geblieben war.
„Wenn sich ein Fenster öffnet, müssen wir es konsequenter nutzen.“ (Gerardo Seoane)
Auch der kommende Gegner Union Berlin hat zum aktuellen Negativlauf im Borussia-Park beigetragen. Ende April, am 31. Spieltag der vergangenen Saison, trennten sich die Borussen und Union in einem fußballerisch unansehnlichen Abstiegskampf-Duell 0:0. Dieses Mal kommen die Eisernen mit viel Rückenwind in den Borussia-Park, sie sind noch unbesiegt und stehen nach einem Acht-Punkte-Start auf Platz 5 in der Tabelle.
„Uns erwartet eine große Aufgabe. Union verfügt über ein homogenes Team, das defensiv nur wenig zulässt“, sagt Gerardo Seoane. An der eigenen Erwartung ändere sich dadurch aber nichts. „Unser Anspruch ist es, das Heimspiel erfolgreich zu bestreiten. Alle wünschen sich einen Heimsieg. Wir gehen mit einer großen Portion Selbstvertrauen in das Spiel“, betont der VfL-Coach.
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Der Schlüssel gegen Union
Der Schlüssel, um Union am Samstag knacken zu können? Seoane hat ein Rezept parat. „Die Berliner variieren zwischen aggressivem Anlaufen und einem kompakten Block, der die Räume eng hält. Nach Ballgewinnen schalten sie sehr schnell um. In Ballbesitzphasen müssen wir Fehler vermeiden, offensiv müssen wir Lösungen über die Außenbahnen und die Zwischenräume finden. Auch die Standards werden in dieser Partie eine wichtige Rolle spielen“, sagt Seoane. Außerdem müsse man, so der Trainer weiter, „weniger Fehler im eigenen Drittel machen und im Angriff effizienter werden“.
Denn nicht nur die Defensive mit den immer wiederkehrenden individuellen Fehlern ist ein Problem. Vorne fehlte zuletzt die Durchschlagskraft. Bei der Aufarbeitung der 0:2-Niederlage in Frankfurt ging es auch um das Spiel in der Offensive. „Wir müssen die Momente besser erkennen, wann wir den Angriff beschleunigen. Wir müssen in bestimmten Situationen auch den direkteren Weg zum Tor suchen. In der mittleren Phase des Frankfurt-Spiels hatten wir sehr viel Ballbesitz. Das hat sich gut angefühlt. Aber wir haben es dann ein paar Mal verpasst, die aggressivere, direktere Entscheidung zu treffen. Darum geht es auch gegen Union. Wenn sich ein Fenster öffnet, müssen wir es konsequenter nutzen.“
Übrigens: Kassieren die Gladbacher am Samstag die nächste Heimniederlage, wäre der Negativrekord aus der vergangenen Saison eingestellt. Damals waren die Fohlen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte mit drei Heimniederlagen in eine Saison gestartet.