Unmittelbar nach dem Spiel gegen den FC Augsburg war Alexander Blessin optimistisch, dass Morgan Guilavogui nach zwei Stößen auf das Sprunggelenk nur eine Prellung erlitten hatte. Am Mittwoch erhielt der Trainer von St. Pauli jedoch eine enttäuschende Diagnose: Der führende Stürmer wird für mehrere Wochen ausfallen. Es handelt sich um einen Haarriss. Bereits zu Beginn der Woche gab es Hinweise darauf, dass der dynamische Guineer (der bereits drei Tore in der Rückrunde erzielt hat) möglicherweise doch stärker betroffen sein könnte. Der Aufsteiger gab zwar die genaue Diagnose zu Manolis Sailiakas bekannt, der sich beim 1:1 am Samstag einen Muskelfaserriss zugezogen hat, erklärte jedoch, dass bei Guilavogui zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind. Die Untersuchungen am Dienstag zeigten einen Haarriss im rechten Kahnbein des 26-Jährigen, was ihn wochenlang außer Gefecht setzen wird. Für Blessin bedeutet dies zum einen, dass er die gesamte rechte Seite, die in den letzten Wochen sehr stark war, neu aufstellen muss, und zum anderen, dass ihm wie bereits in der Hinrunde ein wichtiger Flügelstürmer fehlt. Im Oktober musste der Linksaußen Elias Saad, der zu diesem Zeitpunkt der beste Torschütze im Team mit zwei Toren und zwei Vorlagen war, nach einem Foul von Dominik Kohr aus Mainz am Sprunggelenk operiert werden. Dadurch fiel er für ungefähr dreieinhalb Monate aus. Jetzt wird Guilavogui, der zurzeit mit fünf Toren der erfolgreichste Torschütze ist, von einem Fußtritt des Augsburgers Dimitrios Giannoulis getroffen. Saad wird dafür stürmisch gefeiert. Doppelt enttäuschend: Die Ausleihe aus Lens hatte sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit seit dem letzten Herbst als unverzichtbarer Bestandteil etabliert und hat im neuen Jahr hinsichtlich ihrer Effizienz deutlich zugenommen. Guilavogui, der ursprünglich im Sommer als zweite Spitze geholt wurde, sicherte sich ab dem Herbst, als Saad verletzt war, einen festen Platz auf der Flügelposition.