Trotz eines weiteren verschossenen Elfmeters bleibt Freiburgs Trainer Julian Schuster gelassen und setzt auf Wiederholungen im Training.
Freiburg setzt bei der Elfer-Misere auf Extraeinheiten
Beim Pokal-Aus in Bielefeld war es Florent Muslija, der den nächsten Elfmeter für den SC Freiburg vergab. Saison- und wettbewerbsübergreifend hat der Sport-Club nun sechs Strafstöße von sieben nicht genutzt, nur einen verwandelte der etatmäßige Schütze Vincenzo Grifo im Pokalspiel gegen den Hamburger SV. Davor und danach hat er in der Liga gegen St. Pauli und bei Union Berlin nicht vom Punkt getroffen.
„Wir können es nicht nur einfach wegschieben und sagen, irgendwie wird der nächste schon reingehen“, sagte Julian Schuster vor dem Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr). Der SC-Coach verwies aber darauf, „dass die Jungs immer noch gute Quoten haben“. Muslija zum Beispiel hatte davor für Paderborn neun in Folge verwandelt.
Eigene Torhüter sollen um Rat gefragt werden
Und Grifo ist mit insgesamt 26 erfolgreichen Elfern nach Hoffenheims Andrej Kramaric (30) der aktuell zweitbeste Bundesligaprofi in dieser Kategorie. Beide vergaben allerdings auch schon viermal vom Punkt – so oft wie kein anderer. Insgesamt ist der Sport-Club in dieser Saison bei Standards nicht so torgefährlich wie in vorherigen Spielzeiten. Nur zwei der 16 Freiburger Treffer fielen nach einem ruhenden Ball, so selten wie bei keiner anderen Mannschaft. Vor zwei Jahren erzielten die Freiburger sogar 27 Tore nach Standards.
- Gute Zeiten, schlechte Zeiten für Elfmeterspezialisten (k+)
Beim Thema Strafstöße setzt Schuster auf den Trainingseffekt und verlangt Extraeinheiten. „Für jeden Einzelnen ist es wichtig, sich ein gutes Gefühl zu holen“, erklärte er. „Das bedeutet: Wiederholungen, Bälle schnappen, auf einen Trainingsplatz gehen, wo mich keiner stört, wo ich voll bei mir sein kann und meine Abläufe so gestalte, dass ich selbstbewusst bin.“ Wichtig sei es auch, „in den Austausch zu gehen“ und sich mit dem Verhalten der gegnerischen Torhüter zu beschäftigen. Dabei sollen auch die eigenen Keeper um Rat gefragt werden.
„Vielleicht hilft es uns ja, dass am Wochenende ein Torhüter zwischen den Pfosten steht, den wir sehr gut kennen.“ (Julian Schuster)
„Vielleicht hilft es uns ja, dass am Wochenende ein Torhüter zwischen den Pfosten steht, den wir sehr gut kennen“, scherzte Schuster, der mit TSG-Kapitän Oliver Baumann noch selbst beim Sport-Club zusammen gespielt hat. Vor Hoffenheim war Baumann 14 Jahre in Freiburg, wurde dort ausgebildet, zum Profi und hat 147 Pflichtspiele für die Breisgauer gemacht. „Gefühlt wird er nicht älter“, sagte Schuster über Baumann. Er freut sich auf das Wiedersehen, hofft aber trotzdem darauf, seinem Ex-Kollegen den Sonntagabend vermiesen zu können.