Mit drei Siegen aus sechs Spielen und Platz acht kann der FC Heidenheim durchaus zufrieden sein mit dem Saisonverlauf. Trainer Frank Schmidt ist es jedenfalls – über so manch einen Fan ärgerte sich der 50-Jährige dann aber doch.
Heidenheim nach der Heimniederlage gegen RB Leipzig
Das 0:1 gegen RB Leipzig hatte einen faden Beigeschmack, wie Kapitän Patrick Mainka nach Abfiff bei DAZN zugab. „Leipzig hatte am Ende die individuelle Qualität, um aus wenig viel zu machen“, fasste der Abwehrmann das Spiel zusammen und gab zu, dass er gedacht habe, dass „einfach viel mehr drin“ gewesen sei. Ein Blick auf die Torschussstatistik von 14:13 für die Schwaben untermauert das.
Vor allem das 0:1 durch Lois Openda sei „irgendwie der Weckruf“, erklärte Trainer Frank Schmidt und verwies darauf, dass man danach „viel besser besser nach vorne gespielt hat. Wir sind zu Chancen gekommen und hätten den Ausgleich auch verdient gehabt.“ Der 50-Jährige verwies aber auch auf zwei große Konterchancen der Leipziger zum 2:0, denn das gehöre „zur Wahrheit aber auch“ dazu.
„Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, hätte keiner meckern können“, stellte Schmidt analytisch fest und verwies zugleich auf die viel größere „individuelle Qualität“ der Sachsen. „Wir wussten, dass wir nicht alles wegverteidigen können.“ Und trotzdem war die Chance da, wie Mainka betonte: „Nach dem 1:0 haben wir gedrückt, aber der letzte Pass oder letzte Abschluss haben nicht gepasst. Das ist vielleicht dann auch der Unterschied zwischen Champions League und Conference League.“
Schmidts Rat an den eigenen Anhang
Schmidt war es besonders wichtig, sich genau das noch einmal vor Augen zu führen – und meinte damit auch Teile der eigenen Fans. „Bei der Ehrenrunde habe ich gedacht, es ist irgendjemand gestorben. Da müsste der ein oder andere mal darüber nachdenken, was die Mannschaft am Ende der englischen Woche geleistet hat – gegen RB Leipzig, das schon sehr viel Qualität“ und im Vergleich zum FCH wahrscheinlich „den zwölffachen Kaderwert“ hat.
Zwar feierten die „Fans hinter dem Tor“ die Mannschaft, dennoch wünscht sich der Trainer ein wenig mehr Support. „Viele wissen gar nicht, was meine Mannschaft heute geleistet hat“, mutmaßte der Trainer und verwies darauf, wie stark es sei, dass man gegen eine Mannschaft, die Champions League spielt und die in den letzten Jahren immer in der Champions League gespielt hat, bis zum Schluss mitgehalten haben und man die Chance hatte, auch „etwas mitnehmen. Das ist sensationell.“
Er könne jedem nur auf dem Weg mitgeben, auch ein bisschen auf die Leistung zu schauen und diese wertzuschätzen. „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft“, sagte Schmidt: „Normal bin ich nie zufrieden nach einer Niederlage, aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Es hat mir Spaß gemacht, zu sehen, wie die kämpfen, um Punkte zu holen.“