In Waldemar Anton, Nico Schlotterbeck und Pascal Groß stehen drei Spieler von Borussia Dortmund stehen im aktuellen Kader der deutschen Nationalmannschaft. BVB-Trainer Nuri Sahin hätte es auch noch anderen Spielern gegönnt, will sich in die Pläne von Bundestrainer Julian Nagelsmann allerdings nicht einmischen.
BVB-Profis nicht für DFB-Elf nominiert
Als Vereinstrainer ist Nuri Sahin gewissermaßen in einem Zwiespalt gefangen. Einerseits wünscht sich der BVB-Coach natürlich, dass seine Spieler so gut spielen, dass sie für ihre jeweiligen Nationalmannschaften nominiert werden. Andererseits kennt er die hohen Belastungen der Nationalspieler aus seiner eigenen Zeit als Profi und freut sich noch dazu, wenn die Trainingsgruppe vor Ort auch in der Länderspielpause einen regulären Ablauf erlaubt.
„Wenn man egoistisch denkt, dann ist das manchmal gar nicht so schlecht, wenn die Jungs mal ein paar Tage zur Ruhe kommen“, sagte Sahin am Freitag mit einem Augenzwinkern, als er auf den aktuellen deutschen Kader angesprochen wurde, in dem in Waldemar Anton, Nico Schlotterbeck und Pascal Groß lediglich drei Spiele des BVB stehen. „Ich habe es als Luxus empfunden, wenn du in der Länderspielpause auch mal zwei, drei Tage die Füße hochlegen kannst.“
„Emre und Jule sind beide auf einem sehr guten Weg“
Ganz sicher allerdings hätten neben dem verletzten Karim Adeyemi, der dem BVB voraussichtlich bis nach der Länderspielpause im November fehlen wird, auch Niklas Süle, Emre Can und Julian Brandt die freien Tage liebend gern gegen eine Reise zum DFB-Team eingetauscht. Doch das Trio wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann diesmal nicht nominiert.
Während Süle zuletzt zweimal beim BVB auf der Bank Platz nehmen musste, zeigte die Formkurve bei EM-Teilnehmer Can und Brandt sowohl beim 4:2 gegen Bochum als auch beim 7:1 in der Champions League gegen Celtic Glasgow nach oben. „Emre und Jule sind beide auf einem sehr guten Weg“, lobte Sahin seine Führungsspieler. „Emre hat sich gefestigt und zuletzt richtig gut gespielt. Jule ist in einer guten Form für uns fast unersetzlich. Was er mitbringt, ist außergewöhnlich.“
Sahin: „Ich stecke nicht in dem Prozess drin“
Ausdrücklich wollte Sahin seine Äußerungen allerdings nicht als Einmischung in das Wirken Nagelsmanns verstanden wissen. „Wir hatten keinen Kontakt. Aber sie werden dazu auch nicht viel von mir hören. Ich stecke nicht in dem Prozess drin, wie man einen Kader für einen Lehrgang bestückt“, sagte der BVB-Trainer, der sich stattdessen lieber Gedanken darüber macht, wie er den in Dortmund verbleibenden Profis nach dem Spiel gegen Union eine gute Trainingswoche bieten kann.