Karl-Heinz Rummenigge verfolgt das Geschehen beim FC Bayern inzwischen aus dem Hintergrund – und zieht ein sehr positives Zwischenfazit. Insbesondere bei Neu-Coach Vincent Kompany.
Bayerns Aufsichtsrat im kicker-Interview
Vor gut einem Jahr kehrte der langjährige Vorstandsboss des FC Bayern zurück in den Verein, gehört seit Juli 2023 dem Aufsichtsrat der Münchner an. Karl-Heinz Rummenigge hält sich im Hintergrund auf, beobachtet das Geschehen aber äußerst genau. Und zieht derzeit ein sehr positives Zwischenfazit. Insbesondere die Arbeit und das Auftreten von Neu-Coach Vincent Kompany gefällt dem 69-Jährigen, wie er im großen kicker-Exklusivinterview erzählt.
„Ich bin sportlich sehr zufrieden, weil wir zu einer positiven Kultur zurückgefunden haben, die einfach Spaß macht“, sagt Rummenigge: „Dieses hohe Pressing gefällt mir. Es erinnert mich an die Zeiten unter Jupp Heynckes, Pep Guardiola, Carlo Ancelotti oder Hansi Flick, als wir diese Art „Spaß-Fußball“ zelebriert haben. Daher glaube ich, ist es wichtig, dass wir dahin zurückgefunden haben. Unser Fußball ist nicht nur wieder attraktiv geworden, sondern man spürt auch die Freude der Zuschauer im Stadion.“
Zudem seien auch die Spieler sehr angetan von der Idee des Belgiers. „Das ist ein doppelter Effekt, der in der vergangenen Saison nicht vorhanden war“, stellt der ECA-Ehrenpräsident fest: „Das ist der große Verdienst von Vincent Kompany, der mit seiner Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt, die Spieler überzeugt hat.“
Guardiola war zu 100 Prozent überzeugt
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Blickt Rummenigge zurück auf das Frühjahr, als die Trainersuche lief, erzählt er von einem Gespräch mit Pep Guardiola, den er nach Kompany befragt hatte: „Max Eberl hatte mich damals gebeten, mit ihm zu sprechen, da ich mit Pep sehr eng befreundet bin. Ich sagte Pep, ich brauche eine Analyse, die authentisch und ehrlich ist. Wir haben dann fast zwei Stunden telefoniert. Um das Fazit abzukürzen: Er hat gemeint, er sei hundertprozentig davon überzeugt, dass Vincent Kompany der absolut richtige Trainer für den FC Bayern ist.“
Für Rummenigge eine nicht unwichtige Einschätzung in der damaligen Trainerfindungs-Phase. „Ich glaube, er wird zum Glücksgriff für uns“, sagt der ehemalige Weltklasse-Stürmer und betont: „Manchmal hilft einem das Schicksal: Die ordentlichen Absagen, die Max Eberl da leider zur Kenntnis nehmen musste, haben dazu geführt, dass wir möglicherweise am Ende genau den Trainer bekommen haben, den wir für diese Mannschaft gebraucht haben. Es gibt zwei entscheidende Faktoren: Die Mannschaft hat Spaß mit der Art und Weise des Fußballs – und die Fans auch. Fußball muss Spaß machen. Kinder spielen genau deshalb auf der Straße Fußball. Und das sieht man auch bei unserer Mannschaft.“