Schiedsrichter Martin Petersen erlebte am Samstag aufgrund des Feuerzeugwurfes auf Patrick Drewes alles andere als einen gewöhnlichen Arbeitstag. Seine Sicht auf die Vorkommnisse gab er anschließend auch wieder.. Schiedsrichter schildert Vorgehen in den Katakomben. Nur drei Minuten fehlten Schiedsrichter Martin Petersen am Samstagnachmittag in Berlin zu einem „normalen“ Arbeitstag. Doch dann ging in der zweiten Minute der Nachspielzeit Bochums Schlussmann Patrick Drewes nach einem Treffer von einem Feuerzeug, das aus dem Union-Block geflogen war, zu Boden.. Der Referee verschaffte sich daraufhin zunächst einen Überblick, ehe er das medizinische Personal auf den Platz bat und das Spiel unterbrach. „Nach kurzer Zeit habe ich entschieden, die Mannschaften in die Kabine zu schicken“, erklärte Petersen im Sky-Interview.. Nach Feuerzeugwurf: Bochum plant Protest gegen Spielwertung. In den Katakomben beriet sich der 39-Jährige, der sich auch noch bei Schiedsrichter-Chef Lutz Wagner rückversichert hatte, mit den Managern und der Polizei. Petersen klärte mit den Parteien ab, ob die Sicherheit der Spieler im Falle einer Fortsetzung gewährleistet wäre. „Von allen Seiten kam die Bestätigung: Die Sicherheit der Spieler ist gewährleistet“, so der Schiedsrichter.. „Am Ende kam Dieter Hecking bei uns in die Kabine und auch Horst Heldt. Sie haben sich bereit erklärt weiterzuspielen.“ (Martin Petersen). Trotzdem wollten die Bochumer, laut Unions Geschäftsführer Profifußball Horst Heldt, zunächst nicht weiterspielen. Doch in der VfL-Kabine fand augenscheinlich ein Umdenken statt. „Was genau da passiert ist, wie die sich in der Kabine besprochen haben, weiß ich nicht. Am Ende kam Dieter Hecking bei uns in die Kabine und auch Horst Heldt. Wir haben gemeinsam besprochen, wie die Lage ist. Sie haben sich bereit erklärt, weiterzuspielen und das sind für mich die Fakten. Deswegen haben wir das Spiel fortgesetzt“, schilderte Petersen.. Gut 28 Minuten nach der Unterbrechung gab der Referee die Partie schließlich wieder frei, hatte aufgrund des Nichtangriffspakts aber keine Arbeit mehr. Dieser sei ein „Agreement der Mannschaften“ gewesen. Wäre es in den drei Minuten zu einem weiteren Vorfall gekommen, hätte Petersen das Spiel auch abgebrochen.. 2015 wurde Petersen selbst von einem Feuerzeug getroffen. Zu diesem Mittel sah er sich schon einmal im August 2015 gezwungen. Damals war er selbst im DFB-Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden.. Vier Tage später hatte das DFB-Sportgericht die Partie übrigens mit 2:0 für die Sachsen gewertet, weil das Feuerzeug aus dem Osnabrücker Block geworfen worden war. „Gemäß der für alle Vereine geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den VfL Osnabrück mit 0:2 als verloren zu werten, da der Verein für seine Zuschauer verantwortlich ist und das Verschulden der Zuschauer dem Verein zuzurechnen ist“, lautete damals die Begründung von Hans E. Lorenz, dem ehemaligen Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts.. Petersens Vorgehen dürfte derweil nach dem damaligen Abbruch ähnlich gewesen sein wie nun nach dem Schlusspfiff in Berlin. Der Schiedsrichter stellte am Samstag das Feuerzeug als Beweismaterial sicher und schreibt nun einen Bericht über den Sachverhalt. In diesem erläutert er, „wer mit ihm gesprochen hat und warum er das Spiel wieder angepfiffen habe“. Letztendlich hielt der gebürtige Stuttgarter fest: „Es ist kein schöner Tag für den Fußball, auch für mich nicht.“