Eigentlich schien der Malier seine Zukunft in Hoffenheim längst hinter sich zu haben. Kommt nun alles anders?
TSG-Trainer Ilzer schätzt den Sechser als Balleroberer
Das war schon eine ziemliche Überraschung, als im Pokalspiel in Wolfsburg Diadie Samassekou in der Hoffenheimer Startelf stand. Das hatte es schließlich seit über zwei Jahren nicht mehr gegeben. Am ersten Spieltag der Saison 2022/23 war der Malier letztmalig für die TSG aufgelaufen, aber beim damaligen 1:3 in Gladbach bereits nach 24 Minuten aus taktischen Gründen wieder vom Platz geholt worden nach einem frühen Platzverweis gegen Stefan Posch.
Seither spielte der 2019 für stattliche zwölf Millionen Euro aus Salzburg geholte Samassekou in Hoffenheim keine Rolle mehr und war mehrfach ausgeliehen worden, erst an Olympiakos Piräus nach Griechenland, zuletzt nach Spanien an den FC Cadiz. Auch im Sommer galt der einstige Nationalspieler Malis als Verkaufskandidat, bloß fanden sich keine Interessenten.
Schon unter Matarazzo kam Samassekou zu Kurzeinsätzen
Also blieb er bei der TSG und war tatsächlich auch schon unter Pellegrino Matarazzo wieder zu ersten Kurzeinsätzen gekommen. Nun gab ihm der neue Chefcoach eine Bewährungschance von Beginn an. „Wir wollten auf der Doppelsechs einen zweiten sehr stabilen Spieler haben, der gut in der Balleroberung ist“, erläuterte nun Trainer Christian Ilzer, der dafür Tom Bischof auf die rechte Offensivposition verschoben hatte, „wir müssen definitiv aus Umschaltsituationen zusätzlich Gefahrenmomente entwickeln. Ich glaube, da ist Diadie mit der Art und Weise, wie er spielt, schon ein absoluter Ansatzpunkt, der seine Aufstellung gerechtfertigt hat.“
Das sind ja ganz neue Töne, die Samassekou lange nicht mehr gehört hat. Als Balleroberer hatte er sich auch in Hoffenheim anfangs schnell einen Namen gemacht, allerdings zeigte der dynamische Zweikämpfer regelmäßig Defizite in den bei der TSG seinerzeit auch geforderten längeren Ballbesitzphasen. Da baute er immer wieder Stockfehler und Fehlpässe ein, die ihm den Status und die Perspektive kosteten.
„Er hat ein gutes Spiel gemacht und auch definitiv Chancen für die Zukunft, in diesem Bereich zu spielen.“ (Christian Ilzer)
Nun unter Ilzer kommt Samassekous Profil dem gewünschten Stil wieder näher, weil nun statt längeren Ballstafetten sofortiges Umschalten nach den Balleroberungen gewünscht ist.
„Er hat ein gutes Spiel gemacht und auch definitiv Chancen für die Zukunft, in diesem Bereich zu spielen“, versichert Ilzer, „man hat natürlich gemerkt, dass er lange nicht gespielt hat, in der zweiten Halbzeit sind die Kräfte geschwunden, aber er hat seine Sache sehr gut gemacht und sich empfohlen für weitere Einsätze.“
Ob sich Samassekou so zumindest wieder für andere Klubs ins Schaufenster wird stellen können oder es sogar in eine Wende und in eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages münden kann, das werden die nächsten Wochen zeigen.