Erstmals in dieser Bundesliga-Saison stand Thomas Müller in der Startelf des FC Bayern München. Trotz des in Frankfurt spät aus der Hand gegebenen Erfolgs war die Stimmung beim Routinier keineswegs schlecht.
Bayerns Routinier ist mit der Mannschaftsleistung zufrieden
Wirft man einen Blick auf die Statistiken des Vergleichs zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München, käme man wohl nur über Umwege auf die Idee, dass es am Ende keinen Sieger gab. 24:6 Torschüsse, 91 Prozent Passquote (SGE bei 76 Prozent) und 74 Prozent Ballbesitz sprechen eindeutig für den Rekordmeister, der die Hessen über weite Strecken des Spiels dominierte.
Müllers Gefühl ist „überragend“
Und dennoch sprang am Ende lediglich ein 3:3 heraus, war der FC Bayern doch zweimal in Frankfurter Konter gelaufen und hatte er in der Nachspielzeit den späten Ausgleichstreffer kassiert. Ein Grund war für Bayerns Thomas Müller, der neben seinem Startelf-Einsatz im DFB-Pokal beim SSV Ulm 1846 Fußball zum ersten Mal in der Bundesliga gestartet war, der gegnerische Schlussmann. „Die Frankfurter hatten heute einen überragenden Torhüter“, lobt Müller bei DAZN Kevin Trapps Vertreter Kaua Santos. „Ich mache sogar in der Nachspielzeit noch fast ein Tor, bei jedem anderen ist der drin.“
Abseits davon hat der Routinier aber ohnehin wenig zu beanstanden, imponierte ihm die Leistung seiner Münchner doch eigentlich. „Ich bin heute seit längerer Zeit mal wieder auf dem Platz gestanden und es war ein Genuss, wie wir den Gegner eingeschnürt haben und Torchancen hatten. Das Gefühl ist überragend“, ist sich der 35-jährige Ur-Bayer im Klaren. „Als Frankfurter hätte ich die weiße Fahne gehisst.“ Besonders zu Beginn beider Durchgänge demonstrierte der FC Bayern eindrucksvoll seine Dominanz, die jeweils im Führungstreffer mündete.
Last-Minute-Treffer bringt Müller ins Grübeln
„Frankfurt kann hier maximal vier Tore schießen und heute haben sie sogar drei gemacht, weil sie die Klasse haben. Und trotzdem müssen wir dieses Spiel gewinnen und wenn wir dieses Spiel genauso 15-mal spielen, dann werden wir es 13-mal gewinnen und das ist eine gute Spielweise, wenn du einen Gegner, der Zweiter in der Bundesliga war, so dominierst“, will Müller keine Zweifel an Bayerns Herangehensweise aufkommen lassen.
Lediglich in Bezug auf den späten Gegentreffer von Doppelpacker Omar Marmoush hat Müller den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag. „Dieses Gegentor war wieder ein bisschen wild. In der Endphase ist es ganz schwierig zu verteidigen. Dann geht der Jo (Kimmich, d. Red.) so ein bisschen in den engen Raum, das wäre jetzt nicht unbedingt das, was wir haben wollen. Das ist nicht clever.“
Nach dem 1:1 gegen Meister Bayer 04 Leverkusen und der ersten Saison-Niederlage bei Aston Villa haben es die Bayern also erneut nicht geschafft, zu gewinnen. In Müllers Augen nicht sonderlich beunruhigend. „Wir haben jetzt dreimal nicht gewonnen. In dieser Krise befinde ich mich sehr gerne.“ Obendrauf sind die Münchner trotz des erneut ausgebliebenen Erfolgs immer noch Spitzenreiter der Bundesliga, allerdings punktgleich (14) mit RB Leipzig.