Eintracht Frankfurt hat am frühen Sonntagabend dem FC Bayern München einen Punkt abgetrotzt. Omar Marmoush überragte mal wieder bei der SGE. Dino Toppmöller sah dennoch einen Grund, um sich „maßlos“ zu ärgern.
Späte „Gefühlsexplosion“ in Frankfurt
Tor in der 22. Minute, Vorlage in der 35. Minute, Tor in der 90.+4 – Omar Marmoush lieferte am Sonntag gegen den FC Bayern München einen beeindruckenden Nachweis seiner aktuellen Formstärke. Der Ägypter war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Eintracht Frankfurt in dieser Bundesliga-Saison zu Hause ungeschlagen bleibt.
„Wir haben das sehr gut gemacht“, erklärte Marmoush bei DAZN ganz bescheiden. Frankfurt habe „offensiv wie defensiv als Team“ funktioniert. Und: „Wir waren eiskalt vor dem Tor.“ Drei Treffer bei nur sechs Torschüssen sprechen eine klare Sprache. Die Bayern schossen 24-mal in Richtung Kaua Santos.
Eben jenem SGE-Keeper dankte Marmoush nach Abpfiff ausdrücklich. „Ich muss Kaua Santos danken“, begann Frankfurts Lebensversicherung: „Wir üben im Training immer Abschlüsse – und er gibt mir stets ein paar Tipps, wo ich hinschießen muss. Das hat ganz gut geklappt.“
Eine Untertreibung. Marmoush steht nach sechs Spielen bei acht Toren, dazu kommen vier Vorlagen. Zwölf Scorerpunkte kann in der Bundesliga aktuell sonst nur Bayern-Torjäger Harry Kane (fünf Treffer, sieben Vorlagen) vorweisen. „Er spielt eine fantastische Saison“, sagte Trainer Dino Toppmöller am Sonntag über Marmoush, dem er einen „unglaubliche Leistung“ bescheinigte.
Marmoush hat aktuell „sehr viel Spaß“ in Frankfurt, was auch am Teamspirit liegt. „Wir sind wie eine Familie, das sieht man auf dem Platz“, so der 25-Jährige. Hugo Ekitiké, Marmoushs kongenialer Partner, gestand, dass sich das 3:3 „heute wie ein Sieg anfühlt“.
„… wir haben Glück, dass so nicht noch ein weiteres Gegentor gefallen ist“
Toppmöller war für eine taktische Analyse zunächst „emotional noch zu aufgewühlt“. Das „wilde Finish“ hatte ihm zugesetzt. Die Standard-Gegentore zum 0:1 und 2:2 „ärgern uns maßlos“, gestand der SGE-Coach ein. „Und wir haben Glück, dass so nicht noch ein weiteres Gegentor gefallen ist“. Auch das 2:3 „ärgert mich, weil wir im Zweikampf nicht richtig hingehen“.
Umso mehr war der späte Ausgleich für Toppmöller eine „Gefühlsexplosion“. Auch wenn Frankfurt eigentlich habe aktiver sein wollen, verteidigte die SGE für ihren Trainer „bravourös“. Den „glücklichen“ Punkt, wie ihn Toppmöller nannte, nimmt die Eintracht gerne mit. Um nach der Länderspielpause auch Meister Bayer 04 Leverkusen zu ärgern?