Zum Auftakt des 8. Spieltags bot Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach eine engagierte Leistung, konnte sich aber nicht mit einem Sieg belohnen. Dementsprechend unzufrieden waren die zuhause weiterhin sieglosen 05er mit ihrer Punkteausbeute – wussten das Spiel aber auch positiv einzuordnen.
Burkardts Verletzung wohl „nichts Schlimmes“
Es war ein leidenschaftlicher Auftritt, den der 1. FSV Mainz 05 im Freitagabendspiel gegen die Gladbacher Borussia aufs Feld brachte. Besonders vor der Pause erspielten sich die Mainzer immer wieder Abschlüsse – und ließen die Gäste durch beherztes Anlaufen und konsequentes Abwehrverhalten offensiv kaum zur Entfaltung kommen.
Nur mit dem erlösenden 1:0 wollte es zunächst nicht klappen: In Minute 55 schien es dann so, als wäre der Bann gebrochen, als Gladbachs Stefan Lainer eine Hereingabe von Paul Nebel, der erstmals in dieser Saison nach seiner Rückkehr aus Karlsruhe beginnen durfte, unglücklich ins eigene Tor lenkte. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand: Bereits zwei Minuten später glich die Borussia durch Neu-Nationalspieler Tim Kleindienst aus – und hatte in der Schlussphase sogar noch einige gute Gelegenheiten, drei Punkte zu entführen.
Also doch ein gewonnener Punkt aus Mainzer Sicht? Mitnichten. Der auffällige Nadiem Amiri bezeichnete das Resultat nach der Partie im Interview bei DAZN als „verschenkten Sieg“: „Wir waren definitiv die bessere Mannschaft, über das ganze Spiel hatten wir mehr Chancen“, befand der Führungsspieler, der nach der frühen Auswechslung von Jonathan Burkardt auch die Kapitänsbinde übernahm.
Amiri spekuliert auf Mittwoch – auch Burkardt nicht schwerer verletzt
Amiri selbst erlebte das Ende der Partie aber nur dank Schmerztabletten noch auf dem Platz, wie er nach der Partie erzählte. Bei einem Zweikampf mit Borussias Rocco Reitz hatte er sich in der ersten Hälfte am Knöchel weh getan: „Ich hoffe, dass es bis Mittwoch reicht“, blickte der 27-Jährige schon voraus auf das Pokalduell mit den Bayern (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in der kommenden Woche.
Ob es dann zum ersten Heimsieg der Saison reicht? „Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg“, betonte Amiri. Sein Teamkollege Burkardt dürfte beim Pokalspiel jedoch fehlen, auch wenn seine Oberschenkelverletzung „nichts Schlimmes“ sei, wie Trainer Bo Henriksen nach der Partie berichtete: „Johnny wird vielleicht ein, zwei Wochen ausfallen“, mutmaßte der Coach.
„Natürlich sind wir nicht zufrieden damit, dieses Spiel nicht zu gewinnen.“ (FSV-Trainer Bo Henriksen)
Ohnehin habe man genug Alternativen, auch wenn der Däne gegen die Borussia – abgesehen von Burkardts verletzungsbedingtem Ausscheiden – erst spät wechselte: „Taktisch waren wir wirklich gut, wir waren dominant im Spiel. Wir waren in allen Aspekten des Spiels besser“, begründete Henriksen sein Vertrauen in die erste Elf, machte aber auch klar: „Natürlich sind wir nicht zufrieden damit, dieses Spiel nicht zu gewinnen.“
Mit der Leistung seiner Mannschaft konnte er also trotzdem zufrieden sein – und auch mit dem Auftritt seines Startelfdebütanten Nebel, der nicht nur das 1:1 vorbereitete, sondern immer wieder auch mit quirligen Aktionen in den Halbräumen für Gefahr sorgte und ein belebendes Element darstellte: „Ich bin froh, mein erstes Spiel von Anfang gespielt zu haben. Natürlich hätte ich es lieber gewonnen, aber von der Leistung her können wir auf jeden Fall zufrieden sein“, erklärte der 22-Jährige, abgesehen von der Schlussphase: „Außer vielleicht die letzten sechs Minuten, da war Gladbach ein bisschen am Drücker.“