Nicht ganz einfach, nach einem 0:5 von einem kleinen Schritt in die richtige Richtung zu sprechen. Positive Ansätze gab es bei der Bochumer Pleite gegen Rekordmeister Bayern München dennoch.
Bochums Hammer-Programm und eine Neu-Orientierung
Ein bisschen war zumindest zu besichtigen, wie Markus Feldhoff für mehr Stabilität und Ordnung auf dem Platz sorgen wollte. So brachte der Interimstrainer zwar eine Menge Defensivspieler auf den Platz, aber eingraben wollten sich die Gastgeber ganz offensichtlich nicht gegen den Tabellenführer.
Im Gegenteil: Ziemlich mutig suchte der VfL vor allem in der Anfangsphase sogar das Gegenpressing, diesmal aber, im Gegensatz zu den meisten Spielen unter Peter Zeidler, mit einer Absicherung in den hinteren Reihen und einer zumindest zu Beginn sehr aufmerksamen Fünferkette.
Zunichte gemacht wurden die Bemühungen durch zwei feine Standardtore der Bayern, aber dennoch darf die erste Halbzeit gegen den Spitzenreiter durchaus als kleiner Schritt in die richtige Richtung gewertet werden.
Spieler haben wieder Spaß
Nicht nur das, offenbar hat der Trainerwechsel auch eine Bremse gelöst innerhalb der Mannschaft, und nicht nur ein Spieler berichtete nach der Partie davon, wieder mehr Spaß bei den täglichen Übungs-Einheiten zu finden.
Aktuell steht ohnehin im Vordergrund, im Kader wieder mehr Begeisterung zu wecken und möglichst sogar zu der Energie und Leidenschaft zu finden, die den VfL Bochum durch bisher gut drei Jahre Bundesliga nach dem Wiederaufstieg begleitet haben.
„Das Training war intensiver, außerdem haben wir wieder angefangen, miteinander Spaß zu haben“, betonte Moritz Broschinski nach dem Spiel. Die Übungs-Einheiten unter Feldhoff und Murat Ural, berichtete der engagierte Stürmer, „haben richtig Bock gemacht“.
Es geht nur mit Geschlossenheit
System und Auswahl des Personals bleiben damit zwar wichtig, aber noch bedeutender ist die Herangehensweise, nachdem der VfL sich in der Startphase unter Zeidler nur ganz selten als Einheit, als richtige Mannschaft erwiesen hat. Aber nur mit Geschlossenheit, das zeigt unter anderem die jüngere Vergangenheit, hat der VfL eine Chance, auch das vierte Jahr in der Bundesliga zu überstehen.
Der Abstand im Tabellenkeller ist noch nicht so groß, dass die Mission Klassenerhalt aussichtslos scheint. Aber langsam wird es natürlich Zeit, dass der VfL auch mal den ersten Dreier einfährt, auch wenn es in den beiden vergangenen Jahren ebenfalls eine lange Zeit brauchte, bis der erste Sieg gelang.
Hammer-Programm
Kommt allerdings erschwerend hinzu, dass inklusive der Partie gegen die Bayern aktuell nur Gegner aus dem oberen Regal auf den Tabellenletzten warten. Ein Hammer-Programm für den VfL mit den anstehenden Spielen in Frankfurt, gegen Leverkusen und in Stuttgart.
Umso wichtiger, nun neue Energie zu tanken, um mit beherzten Vorstellungen zumindest zum „ekligen Gegner“ zu werden und mit großer Leidenschaft den anderen Teams den Weg Richtung Bochumer Tor zu erschweren.
Aktuell sieht es ganz so aus, als würde Feldhoff das Team in dieser Woche vorbereiten und auch am Samstag beim Spiel in Frankfurt als Verantwortlicher an der Seitenlinie stehen. Die Begeisterung der Profis hat der frühere Stürmer offensichtlich wieder geweckt. Nun fehlt es allerdings noch an brauchbaren Ergebnissen.