Labrovic: „Wir sind füreinander gestorben“

Mit dem 2:1 am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach hat der FC Augsburg den zweiten Sieg in dieser Bundesliga-Saison eingefahren. Der Dreier war auch ein Verdienst von Torwart Nediljko Labrovic. Der Kroate hat sich erstaunlich schnell in Augsburg eingefunden.

Dahmen ist wieder fit, doch der Kroate hat im FCA-Tor die Nase vorn

Keven Schlotterbeck machte nur eine kleine Einschränkung. „An dem einen oder anderen Flugball“ könne Nediljko Labrovic zwar noch „arbeiten“, sagte der Innenverteidiger des FC Augsburg – die Botschaft, die er an diesem Abend vermitteln wollte, als er auf Labrovic angesprochen wurde, war aber eine andere. Er, Schlotterbeck, hatte ein Lob zu verteilen. Und dieses Lob war grundsätzlicher Natur. Es besagte: Es ist gut, einen wie Labrovic im Tor des FCA zu wissen.

In diesem Sommer aus Rijeka nach Augsburg gekommen, bewachte der Kroate in den ersten sechs Bundesligaspielen den Kasten und hinterließ dabei stets einen unaufgeregten und souveränen Eindruck. So auch am Freitagabend beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach. „Er hat Sicherheit ausgestrahlt“, lobte Schlotterbeck nach der Partie, „das ist ganz, ganz wichtig für uns davor, damit du auch merkst: Du hast einen hinter dir, auf den du dich verlassen kannst.“ Und auf Labrovic, das haben die ersten Saisonwochen gezeigt, ist Verlass.

Labrovic hat sich schnell eingefunden

Wie schnell sich der 24-Jährige beim FCA eingefügt hat, verdient Anerkennung. Augsburg ist ja seine erste Karriere-Station außerhalb Kroatiens, seine Freundin und seine Familie leben noch in der Heimat – und als Torwart in ein anderes Land zu kommen, Teil eines neuen Klubs und einer neuen Mannschaft zu werden, eine derart verantwortungsvolle Position zu bekleiden, das erfordert einiges.

Doch Labrovic hat all das gemeistert. Er hat eine Wohnung in Göggingen gefunden, lernt fleißig Deutsch und ist mit seinen Leistungen auf bestem Wege, sich einen Namen in der Bundesliga zu machen.

„Es ist ein normaler Wettkampf. Wir geben 100 Prozent. So sollte es sein – und so ist es auch.“ (Nediljko Labrovic)

„Die Team-Energie war viel besser als letzte Woche. Wir sind füreinander gestorben“, sagte Labrovic nach dem Sieg gegen Gladbach, bei dem er zwar auch im sechsten Bundesligaspiel einen Ball aus seinem Netz holen musste – bei dem er aber trotzdem überzeugt hatte.

Finn Dahmen bleibt da nichts anderes übrig, als sich hinten anzustellen. In der vergangenen Saison war der 26-Jährige noch die Augsburger Nummer 1, doch nach einer Bänderverletzung muss er sich erst einmal hinter Labrovic einreihen. „Es ist ein normaler Wettkampf“, sagt der Kroate über die Konkurrenzsituation im Tor, „wir geben 100 Prozent. So sollte es sein – und so ist es auch.“ Mit Dahmen verbinde ihn ein freundschaftliches Verhältnis, doch am Ende, das ist klar, kann nur einer der beiden spielen. Derzeit ist das Labrovic. Und FCA-Trainer Jess Thorup hat auch keinen Grund, daran etwas zu ändern. Den einen oder anderen Flugball vielleicht ausgenommen.

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