Die neue Konstellation bei der TSG Hoffenheim sieht für den bisherigen Akademieleiter nun eine andere Rolle vor.
Neue Aufgabe als Direktor Sport
Mit der Installation des neuen Sportgeschäftsführers Andreas Schicker endete automatisch auch die interimistische Aufgabe in diesem Bereich für Frank Kramer. Der hatte stets betont, sich in seiner angestammten Aufgabe als Leiter der Nachwuchsakademie wohlzufühlen, nun kommt es gewissermaßen zu einer Doppelrolle. „Ich soll bei der Lizenzmannschaft erhalten bleiben, auch als Bindeglied zur Geschäftsführung und deshalb nah an der Mannschaft und am Trainerteam sein“, erläutert Kramer, der auch künftig als Direktor Sport hauptsächlich eng am Geschehen zum Tagesgeschäft rund um die Profis bleibt. Ohne freilich die Führung der Akademie gänzlich aus der Hand zu geben.
„Ich war happy in der Akademie und bin es immer noch, jetzt werde ich hier mehr mit eingebunden, das ist vollkommen fein für mich“, versichert Kramer und ergänzt: „Mir war es ein Anliegen, dass ich auch in der Akademie weiter mit anpacken und den Hut aufhaben darf, um die Verbindung zu den Profis noch enger zu gestalten. Natürlich kann ich das Tagesgeschäft nicht in dem Maße wahrnehmen, wie zuvor, deshalb müssen wir jemanden finden, der in dieses Team und unsere Identität reinpasst, es laufen schon Gespräche.“
Kramer: „Vor allem Mergim muss sich bewegen“
Bei den Profis wird der 52-Jährige nun vor allem als Bindeglied zwischen Trainerstab und Mannschaft auf der einen sowie dem zuletzt suspendierten Mergim Berisha auf der anderen Seite gefordert sein, um in diesem sensiblen Fall zu vermitteln. „Es gab natürlich schon Gespräche, die haben noch nicht dazu geführt, dass Mergim zurück zur Mannschaft kommt, da sind noch Steps zu gehen, vor allem Mergim muss sich auf die anderen zubewegen“, stellt Kramer klar, dass nicht nur er nun den Stürmer am Zug sieht, der sich gegenüber Trainer Pellegrino Matarazzo verbal vergaloppiert hatte. „Es tut vielleicht auch ganz gut, wenn jetzt alles klar aufgestellt ist und man sieht, in diese Richtung geht es, macht das die eine oder andere Entscheidung vielleicht ein bisschen leichter.“
Von Berisha, der wohl eher mit Matarazzos Entlassung gerechnet hatte, wird eine glaubhafte Entschuldigung erwartet als Brücke zur Widereingliederung. „So würde ich das sehen, die Brücke bauen wir als Verein und vor allen Dingen die Mannschaft und das Trainerteam“, so Kramer, „diese Bücke ist immer da, ist doch klar. Er ist unser Spieler und ein richtig guter, aber natürlich muss von Mergims Seite die Bereitschaft da sein, diese Schritte auch zu gehen. Wir können ihn alle bestmöglich unterstützen und mit offenen Armen empfangen, aber es müssen sich eben beide Seiten bewegen.“
„Es sollte möglich sein, einen Weg zu finden“
Auch Schicker hat das Thema längst auf dem Schirm und will wohl die noch auf Länderspielreisen befindlichen Führungsspieler mit einbeziehen: „Es ist mir geschildert worden, ich habe auch mit Rino über das Thema gesprochen, mir ist wichtig, ins Gespräch zu gehen, wenn nächste Woche alle wieder da sind und versuchen, eine Lösung zu finden.“ Auch Kramer geht das optimistisch an. „Mergim will kicken, und wir wissen, dass er ein guter Spieler für uns sein kann, da sollte es möglich sein, einen Weg zu finden.“ Man wird sehen.