Konsequent oder inkonsequent? Warum Xabi Alonso den Konkurrenzkampf nicht befeuert

Xabi Alonso betont immer wieder die Bedeutung des hohen Konkurrenzkampfs. Gegen Kiel blieb die erwartete Rotation aber aus, weil der Leverkusener Trainer gegen das Schlusslicht kein falsches Signal setzen wollte, was er damit aber gegenüber seinen Reservisten tat.

Leverkusens Trainer möchte ein falsches Signal vermeiden und setzt ein anderes

Es ist ein Mantra von Xabi Alonso. „Wir brauchen alle Spieler“, erklärt der Trainer regelmäßig, wenn er nach den zuletzt etwas knapp ausgefallenen Eisatzzeiten des einen oder anderen Bayer-Profis gefragt wird. Der Leverkusener Trainer möchte damit die Wichtigkeit jedes Einzelnen im Kader betonen in einer langen und an Strapazen reichen Saison.

Dementsprechend erwartete man, dass der 42-Jährige mit Beginn der permanenten englischen Wochen früher oder später vielen Akteuren aus der zweiten Reihe ab und an eine Chance geben würde. Natürlich besonders gegen schwächere Gegner. Doch jüngst gegen Kiel entschied sich der Spanier gegen die große Rotation, weil er seiner Mannschaft gegenüber nicht das falsche Signal setzen wollte.

Nämlich das, dass man gegen den Aufsteiger auch mit der zweiten Reihe sicher gewinnen werde. Offenbar hatte der Trainer schon im Laufe der vergangenen Wochen erneut das Gefühl entwickelt, dass zumindest einige seiner Profis nach der so erfolgreichen Double-Saison dazu neigen, ab und an die Konzentration schleifen zu lassen.  Eine Einschätzung, die sich beim 2:2 nach eigner 2:0-Führung gegen den bis dato Tabellenletzten auch bitterlich bestätigte.

Diese „Selbstgefälligkeit“, die der 42-Jährige nach der Partie seiner Mannschaft attestierte, hatte er gerade dadurch vermeiden wollen, dass er zu viele Reservisten in die Anfangsformation berief, die eigentlich dran waren. Und so durfte zwar Jonas Hofmann nach zuvor fünf Spielen auf der Ersatzbank gegen Kiel beginnen, doch ein Akteur wie Torjäger Patrik Schick schmorte bis zur 70. Minute auf der Ersatzbank.

Flügelspieler Nathan Tella, der seine Klasse bereits in der Vorsaison gezeigt hatte, blieb völlig außen vor, wie auch Verteidiger-Talent Jeanuel Belocian. Genauso wie der brasilianische Nationalspieler Arthur, der sogar nicht einmal den Sprung ins Spieltagsaufgebot geschafft hatte.

Selbst Kovar als „Fast“-Nummer 1 bekam keine Chance

Dazu kam noch Ersatztorhüter Matej Kovar. Den Tschechen hatte Xabi Alonso über Wochen in der Vorbereitung und während der Startphase der Saison als gleichwertigen Konkurrenten von Kapitän Lukas Hradecky öffentlich ausgelobt, den Kampf um die Nummer 1 als offen deklariert. Und das, obwohl der tschechische Nationalkeeper dies mit seinen Leistungen nicht wirklich untermauert hatte.

Doch statt gegen Kiel den von ihm nicht nur, aber explizit besonders auf der Torhüterposition ausgerufenen Konkurrenzkampf mit der entsprechenden Rotation zu befeuern, konterkarierte er diesen auf den ersten Blick sogar dadurch, dass er kaum einem seiner hochwertigen Reservisten eine Chance von Beginn an gab.

Eine Handvoll Entscheidungen, die sogar als fehlendes Vertrauen in die betroffenen Profis wie zum Beispiel auch dem von PSG geliehenen Verteidiger Nordi Mukiele interpretiert wurden.

Schick und Co. werden fragen: Wann spiele ich überhaupt?

Um also nicht das falsche Signal an seine Mannschaft zu senden, dass man Kiel im Vorbeigehen mit der zweiten Elf besiegen werde, nahm es Xabi Alonso in Kauf, dass seine zum Teil renommierten Reservisten sich die Frage stellen müssen: Wann spiele ich denn, wenn ich nicht einmal gegen Kiel die Chance bekomme?

Denn klar ist: Beim Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt nach der Länderspielperiode und dem folgenden Champions-League-Spiel in Brest, wo Bayer mehr oder weniger schon den Einzug in die K.-o.-Runde festmachen kann, dürfte nicht der ideale Zeitpunkt dafür sein. Und ob die dann folgende Partie in Bremen besser geeignet ist als das Kiel-Spiel es war, ist auch zu bezweifeln.

Ohne Spielrhythmus kann kein Profi Topleistung abliefern

Doch irgendwie war Xabi Alonsos Inkonsequenz auch wieder konsequent. Weil der die „Selbstgefälligkeit“ seiner Spieler ja offensichtlich schon vor der Partie gefühlt oder zumindest erahnt hatte, so dass er keine bessere B-Elf gegen den Aufsteiger beginnen lassen wollte.

Definitiv leben muss der Trainer mit den Folgen:  So hat er nun – anders als in der Vorsaison, als Xabi Alonso in der Europa League viel rotierte – eine ganze Reihe von Spielern, denen jeglicher Spielrhythmus fehlt. Und dass man selbst als Profi aus dem Stand nicht Topleistungen liefern beziehungsweise nicht von diesen erwarten kann, belegt das Beispiel Hofmann trotz seines Treffers.

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