Seine zehnte Saison im Kraichgau ist für Hoffenheims Tschechen eine ganz besondere – und womöglich die letzte.. Der Vertrag läuft aus und die Landsleute schwächeln. Satte 272 Spiele hat Pavel Kaderabek bereits absolviert für die TSG Hoffenheim, seit der mittlerweile 32 Jahre alte Routinier von Sparta Prag in den Kraichgau gewechselt war. In seiner zehnten Saison bereits rast der Tscheche nun schon auf Hoffenheims rechter Außenbahn hoch und runter und zählt wie Oliver Baumann oder Andrej Kramaric gewissermaßen zum Inventar.. Und dennoch ist nun vieles neu für Kaderabek. Der Trainer, die Grundformation, die Systematik – und gleich drei Kollegen aus der Heimat. „Neun Jahre lang war ich hier alleine, im letzten Jahr kommen auf einmal drei Landsleute“, freut sich der Tscheche über gleich drei neue Kollegen aus der Heimat, „das ist natürlich was Neues für mich, meine Muttersprache auch in der Kabine zu hören.“. Jurasek, Hlozek und Hranac im Leistungsloch. Das macht es für Kaderabek angenehmer und für David Jurasek, Adam Hlozek und Robin Hranac ein stückweit einfacher. Allerdings stecken alle drei mehr oder weniger tief in einem Leistungsloch. Stürmer Hlozek ist zwar Stammkraft, nach wie vor aber bleibt Hoffenheims Rekordeinkauf hinter den Erwartungen zurück. Linksverteidiger Jurasek, der bereits in der zweiten Hälfte der Vorsaison als Leihgabe aus Lissabon gekommen war, kommt nach einem Unterarmbruch im Sommer einfach nicht in die Spur, und Innenverteidiger Hranac tastet sich nach einem vermasselten Debüt gerade erst wieder zaghaft an seine nächste Bewährungschance heran.. „Ich versuche, den Jungs zu helfen“, versichert Kaderabek, „für Robin Hranac ist es schwierig, weil er einen Einsatz hatte und danach nicht mehr gespielt hat, ich versuche, ihn zu unterstützen, ihm zu sagen, dass er einfach weiterarbeiten und auf seine Chancen warten muss. David Jurasek war lange verletzt, jetzt ist er wieder da und fit und kommt langsam wieder ins Laufen. Und Adam Hlozek braucht seine Momente und Unterstützung von uns, damit er Flanken bekommt. Ihn müssen wir mehr unterstützen, damit er seine Tore machen kann.“. Und nebenbei muss sich Kaderabek auch um sein eigenes Fortkommen kümmern. „Mein Vertrag läuft im Sommer aus, wir werden sehen, was passiert“, sagt der frühere Nationalspieler seines Landes, der das Länderspiel-Kapitel bereits abgeschlossen hat. Seine laufintensive Spielweise macht sich zusehends bemerkbar, Kaderabek kann das Pensum nicht mehr so kurz getaktet wie einst absolvieren. Es stellt sich die Frage, ob die TSG und der gebürtige Prager noch mal unter veränderten Rahmenbedingungen übereinkommen oder ob das wirklich Kaderabeks Abschiedssaison aus Hoffenheim werden wird.. Zuversicht vor BVB-Duell. Bis dahin wird der dynamische Athlet wie gewohnt Vollgas geben und war nach dem 0:0 in der Europa League gegen Bukarest entsprechend frustriert. „Die Enttäuschung ist da, weil wir wussten, dass dieses Spiel extrem wichtig ist, weil es danach gegen Tottenham und in Anderlecht nicht einfach sein wird“, ahnt Kaderabek, „wir haben auch Chancen rausgespielt, aber wir haben es nicht geschafft, das Tor zu erzielen.“ Auch seine gepflegte Hereingabe in die Strafraummitte hatte nach gut einer Stunde Anton Stach trotz aussichtsreicher Abschlussposition nicht vollenden können.. Wir haben zu langsam kombiniert und es zu selten geschafft, hinter die Linien zu kommen“, registrierte Kaderabek, der dennoch optimistisch Richtung Dortmund fährt. „In Dortmund haben wir in der letzten Zeit immer gut gespielt, in der englischen Woche wird es nicht einfach sein, aber Dortmund hatte auch kaum Zeit zu regenerieren“, so Kaderabek, der am Sonntag zunächst wohl wieder dem frischeren Valentin Gendrey wird Platz machen müssen, „wir wissen, dass wir in der Bundesliga stehen, wo wir nicht stehen wollen. Da wollen wir raus, deswegen wollen wir auch in Dortmund punkten, mal sehen, ob wir das hinbekommen.“
