Mit 5:1 zerlegte der VfB Stuttgart Borussia Dortmund und setzte ein Ausrufezeichen. Während Doppelpacker Deniz Undav und Maximilian Mittelstädt daher ins Schwärmen gerieten, trat Sebastian Hoeneß auf die Euphoriebremse.
Hoeneß übt sich in Zurückhaltung
Eigentlich hätte es die Aussagen der Stuttgarter Protagonisten am Sonntagabend gar nicht mehr gebraucht. Die 5:1-Deklassierung Borussia Dortmunds zuvor war Statement genug gewesen. Und dennoch traten Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt und Trainer Sebastian Hoeneß vor das DAZN-Mikro, um die bemerkenswerte Partie zu kommentieren.
Undavs besondere Qualität
Doppelpacker Undav gab bei dieser Gelegenheit einen Einblick in die Entstehung des frühen Führungstreffers, das den VfB bereits in der vierten Spielminute auf die Siegerstraße gebracht hatte. Einen „guten Ball“ habe er von Mittelstädt erhalten, richtig spekuliert und dann das besondere Etwas gezeigt, das ihn eben ausmacht: „Ich habe irgendwie die Qualität, dass ich den Ball auch dann aufs Tor bringe, wenn ich ihn nicht gut treffe. Der Pfosten hat mir ein bisschen geholfen, aber im Endeffekt ist ein Tor ein Tor.“
Ohnehin konnte man am Sonntag wahrlich nicht von Stuttgarter Glück sprechen. Zu dominant traten die Schwaben auf. Oder, um es mit Undavs Worten zu sagen: „Wir waren in allen Situationen überlegen und haben in den richtigen Momenten die Tore gemacht.“ Genau das hätte „dem Spiel den Stecker gezogen“ , resümierte der Nationalspieler etwa mit Blick auf das Tor zum 4:1, mit dem die Gastgeber eine potenzielle Aufholjagd der Dortmunder prompt unterbanden.
Wie der VfB jeden Gegner gefährden kann
Dabei war ebenjener Treffer eigentlich untypisch für das Stuttgarter Spiel. Schließlich entstand er über die rechte Seite, obwohl zuvor und danach so viel über die linke Bahn von Mittelstädt und Jamie Leweling geschah, die teilweise große Räume und viel Zeit von der Borussia erhielten.
Überraschend sei dies für Mittelstädt aber nicht gekommen: „Wir haben unser Spiel auf den Platz bekommen, was wir uns vorgenommen und das komplette letzte Jahr gezeigt haben. Dann hat es jeder Gegner schwer, weil wir einfach ein sehr gutes Positionsspiel haben.“ Speziell vor der heimischen Kulisse könne der VfB so jeden Kontrahenten gefährden – wie auch Undav bekräftigte: „Zu Hause sind wir immer agiler und geiler. Das haben wir heute gezeigt.“
Nicht ganz so überbordend gab sich derweil Coach Hoeneß. Stattdessen bemühte sich der ehemalige Hoffenheimer um Diplomatie und Sachlichkeit. „Die Dinge liegen so eng beieinander“, meinte er mit Blick darauf, vor der Partie auf einen möglichen Fehlstart angesprochen worden zu sein, und hielt fest: „Wenn es nicht so gut läuft, werde ich mich davon nicht leiten lassen. Und wenn es sehr gut läuft, mache ich das genauso wenig. Das ist genau das, was wir alle hier brauchen: Die Dinge gut einordnen.“
Wie genau das aussehen kann, hatte Hoeneß mit Blick auf den furiosen Heimsieg bereits zuvor vorgemacht – und war dabei nicht umhingekommen, zumindest ein wenig Begeisterung zu zeigen: „Wir haben heute ein starkes Spiel gemacht. Das kann man nicht anders sehen.“