Natürlich ist Jamie Leweling nach seinem DFB-Traumdebüt auch in Stuttgart in aller Munde. Beim Südgipfel beim FC Bayern ruhen die VfB-Hoffnungen auch auf dem Flügelstürmer.
Undav wie geplant im Teamtraining zurück
Jamie Leweling geht gerne weite Wege. Auch, wenn es wehtut. Ob es am Dienstag wehtat bei ihm, ist nicht überliefert. Aber wenn, dann dürften die Endorphine den Schmerz für den 23-Jährigen erträglich gemacht haben. „Er hat sich direkt behandeln lassen, Profi, wie er ist“, verriet Sebastian Hoeneß, dass Lewelings erster Weg nach der Rückkehr von der deutschen Nationalmannschaft zum VfB Stuttgart ihn zu den Physiotherapeuten geführt hat.
Bei aller Dominanz fehlte zuletzt die Durchschlagskraft
Hoeneß verriet auch, dass „er gestrahlt hat, als ich ihn das erste Mal gesehen habe“, und das war nun kein Wunder, schließlich hatte Leweling bei seiner Premiere für das DFB-Team dieses zum 1:0-Sieg über die Niederlande geschossen. Auch sonst war wenig auszusetzen am Auftritt des Debütanten.
Von „einem fast perfekten Spiel“ sprach Hoeneß: „Das war überragend anzuschauen. Er hat auf der großen Bühne gezeigt, wie auch in Madrid, was er abrufen kann. Es gibt kaum eine schönere Geschichte.“
Der Trainer der Schwaben hofft nun natürlich, dass sich diese Geschichte auf großer Bühne am Samstag wiederholt, wenn der VfB zum Südschlager, der endlich wieder zu Recht als solcher betitelt wird, beim FC Bayern gastiert (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Denn ehrlicherweise fehlte seiner Mannschaft bei aller Dominanz zuletzt ein Stück weit Durchschlagskraft im letzten Drittel. Mit seiner Wucht und seiner Geradlinigkeit ist Leweling prinzipiell ein Spieler, der festgefahrene Situationen auflösen kann.
„Seit heute ist das für mich Schnee von gestern“
Selbstredend ruhen die Stuttgarter Hoffnungen nicht nur auf dem Flügelstürmer, sondern nach dessen ebenfalls ansehnlichem DFB-Debüt auch auf Angelo Stiller sowie auf den am Freitag gegen Bosnien-Herzegowina herausragenden Deniz Undav.
Denn Letztgenannter, gegen die Niederlande geschont wegen einer Muskelverhärtung, stieg am Donnerstag in Stuttgart planmäßig ins Teamtraining ein. Einem Einsatz in München also steht zumindest nach aktueller Sachlage nichts im Wege.
Bei allem Lob für die bei der Nationalelf auffälligen VfB-Stars ist Hoeneß aber auch bemüht, diese weiter geerdet zu lassen. „Seit heute ist das für mich Schnee von gestern“, mahnt der 42-Jährige, der sich zuletzt mit der Ausbeute von neun Punkten aus sechs Partien in der Liga nicht wirklich zufrieden gezeigt hatte: „Jetzt haben wir die nächste Aufgabe vor der Brust und müssen den Fokus neu setzen.“
VfB mit diversen Topgegnern vor der Brust
Umso wichtiger wäre nun ein guter Start in den Block bis zur nächsten Länderspielpause Mitte November, der nach den Bayern unter anderem weitere Topgegner wie Juventus Turin, Atalanta Bergamo, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt vorsieht.
Eine echte Standortbestimmung also für den Vizemeister, der im Endspurt der Vorsaison den FCB vor heimischem Publikum sehenswert mit 3:1 bezwang, allerdings in der Hinrunde mit 0:3 die Grenzen aufgezeigt bekommen hatte.