0:3 trotz vieler Spielanteile in der Hinrunde, aber 3:1 in der Rückrunde. Der VfB Stuttgart hat dem FC Bayern bereits in der vergangenen Saison Paroli geboten. Das will er nun wiederholen – wenn auch unter veränderten Vorzeichen.
VfB-Trainer will in München wie in der Vorsaison auftreten
Schließlich haben sich die Münchner unter ihrem neuen Trainer Vincent Kompany einer Art Runderneuerung unterzogen, auch stilistisch. „Es ist definitiv so, dass die Bayern wieder zu alter Stärke zurückgekommen sind. Sie sind unglaublich intensiv in ihrer Spielweise, machen Manndeckung übers ganze Feld“, erkennt auch Sebastian Hoeneß.
„Die größte Aufgabe … vielleicht sogar in Europa“
Was dem Coach des VfB Stuttgart vor dem Schlager beim Rekordmeister am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) besonders imponiert, ist der gelungene Mix aus Dominanz und Intensität: „Obwohl sie mit Abstand den meisten Ballbesitz haben in der Liga mit 70 Prozent, sind sie mit vielen Metern unterwegs.“ Für den 42-Jährigen stellt der deutsche Branchenprimus gerade „die größte Aufgabe, die du haben kannst in Deutschland“ dar – „vielleicht sogar in Europa“.
Bei allem Lob für die neuen Kompany-Bayern, die Schwaben werden natürlich den Teufel tun und ehrerbietig nach München fahren, um die Punkte dort zu lassen, überflügelten sie den FCB doch in der Vorsaison. Und: Es gibt da durchaus Risiken in dem fein anzusehenden, draufgängerischen Stil der Gastgeber. „Die Chancen, die diese Spielweise bietet, versuchen wir zu nutzen. Das sind nicht viele“, kündigt Hoeneß an und schiebt eine Kampfansage hinterher: „Frankfurt hat es vorgemacht.“
Hoeneß sieht die Favoritenrolle beim FC Bayern
Beim 3:3 vor der Länderspielpause fand sich die Eintracht zwar ziemlich eingeschnürt wieder, nutzte aber ihre Konter geradezu perfekt und trotzte dem Dominator einen Zähler ab. Jene blitzartigen Angriffe können ein wirksamer Mittel sein, wobei Hoeneß grundsätzlich an seiner eigenen Philosophie festhalten möchte, obwohl der hohe Ballbesitz in der Hinrunde 2023/24 in einem 0:3 mündete: „Wir werden nicht auf einmal ganz anderen Fußball spielen. Diese 63 Prozent Ballbesitz waren kein Zeugnis von Qualität an diesem Tag, weil wir den Ballbesitz grundsätzlich eher in ihrer Hälfte haben wollten.“
Nichtsdestotrotz sieht der einstige Nachwuchscoach der Münchner die Favoritenrolle bei den Platzherren, auch wenn sein VfB diese zuletzt mit 3:1 bezwungen, insgesamt die Liga aufgemischt und sogar bei der deutschen A-Nationalelf mit sechs Profis (Deniz Undav, Alexander Nübel, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller, Chris Führich und Jamie Leweling) die größte Fraktion gestellt hatte. „Klar führt all das dazu, dass wir anders wahrgenommen werden, dagegen werde ich mich nicht wehren“, erklärt Hoeneß, unterstreicht aber auch: „Es geht nicht darum, künstlich etwas zu den Bayern zu schieben. Aber alle Statistiken zeigen es: Sie sind wieder auf dem Weg an die Spitze.“