Der 1. FSV Mainz 05 reitet auf einer Erfolgswelle und belegt im Moment den vierten Platz. Druck, den Ist-Zustand bis zum Saisonende beizubehalten, verspürt Trainer Bo Henriksen nicht. Schließlich gehe es im Leben ums Versuchen und um Spaß. Über das Auswärtsspiel in Gladbach hat der Däne auch ein bisschen geplaudert.. Mainz: Kohr kehrt zurück – auch in die Startelf?. Die Stimmung bei den Mainzern ist gut, ja wenn nicht sogar vorzüglich. Dafür ist besonders der sportliche Erfolg verantwortlich. Seine letzten drei Bundesliga-Spiele hat der FSV allesamt gewonnen, jüngst sogar einen 0:1-Rückstand in Leipzig zu seinen Gunsten gedreht. Man mag es kaum glauben, aber Mainz ist auf Champions-League-Kurs – zumindest zeigt das der Ist-Zustand.. Und der nächste Sieg soll schnellstmöglich folgen, am besten gleich im Rahmen des zweiten Auswärtsspiels in Folge am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Dabei haben die Mainzer nicht nur die Gelegenheit, weitere Punkte einzufahren, sondern können gegen die Fohlenelf auch einen direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze distanzieren.. Henriksens Druck-Vergleich zur letzten Saison. „Das ist eine sehr gute Mannschaft“, betont FSV-Trainer Henriksen am Donnerstag auf der Pressekonferenz. „Es ist sehr schwer, hoch zu pressen, weil die wirklich gut mit dem Ball sind. Die wollen und können spielen. Das ist ein schwieriges Spiel für uns.“ Lobende Worte für den kommenden Gegner, dem vor der Saison in diesem Duell wohl die Favoritenrolle angeheftet worden wäre.. Die Tabelle zeigt allerdings: Mainz ist der Favorit. Ob die Platzierung in Henriksen denn Druck auslösen würde? Ganz und gar nicht, lässt der Däne durchklingen und zieht einen Vergleich zur letzten Saison, als der 50-Jährige die Mainzer dank einer bärenstarken Serie vor dem wahrscheinlichen Abstieg bewahrt hatte.. „Letztes Jahr war verrückt, dieses Jahr auch, aber das ist ein anderer Druck. Der kommt von innen. Wenn es aus dem Herzen kommt, ist alles möglich. Das ist Spaß. Letztes Jahr war auch Spaß, aber nicht so Spaß“, sagt Henriksen in gewohnter Redelaune und untermauert seine Gelassenheit noch mal mit einem Beispiel aus dem Alltag: „Ich schlafe fantastisch.“. Henriksen: „Wir haben einen deutlichen Plan für morgen“. Henriksen ist bekannt dafür, motovieren und seinen Mannschaften Glauben vermitteln zu können. Der steht auch im Fokus, wenn es um die Beibehaltung des starken Flows geht: „Das Wichtigste ist, diesen Spirit und Glauben zu haben. Deswegen machen wir das Gleiche, was wir die letzten Wochen gemacht haben. Wir haben einen deutlichen Plan für morgen. Es wird ein sehr, sehr wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Wichtig ist, dass wir wissen, dass wir gegen alle gewinnen und auch verlieren können, wenn wir nicht 100 Prozent da sind.“. Die Erwartungen des Vereins hat die Mannschaft bereits jetzt übertroffen, Enttäuschung gibt es da also eigentlich nicht mehr. Wenn man aber schon mal in einer solchen Situation steckt, die ja wahrlich eine wunderschöne ist, dann will man diese natürlich auch nicht wieder missen. „Vielleicht, das ist auch das Leben“, beschreibt Henriksen die Gefahr einer Enttäuschung, sollte die Endplatzierung am Ende etwa doch nicht zum Mitmischen im internationalen Geschäft reichen.. Trotz schwierigem Restprogramm: „Das Wichtigste ist, dass wir es probieren“. „Wenn du es nicht probierst, hast du auch keine Chance. Wir haben ein sehr schweres Programm.“ Wohl wahr: An den letzten vier Spieltagen warten in ein paar Wochen noch unter anderem Bayern München, Leverkusen und Frankfurt. Allesamt Teams, die in der Tabelle vor Mainz stehen. „Normalerweise ist es nicht realistisch, dass wir in die Champions League gehen. Das wissen wir, wir sind nicht totale Idioten. Aber das Wichtigste für uns ist, dass wir es probieren. Wenn wir das machen, dann bin ich zufrieden.“. Die Marschroute ist also klar, zur Sicherheit erwähnt Henriksen aber auch, wie es nicht laufen soll: „Wenn du zu viel denkst, haben wir ein Problem.“ Stattdessen müsse man „träumen im Leben. Wir wissen, dass es vielleicht schwierig ist, aber egal.“. Henriksens „wahnsinnig gutes Problem“. Personell sieht es derweil auch sehr gut aus, einzig Stefan Bell fehlt weiterhin mit einer Muskelverletzung. Nach seiner Gelbsperre wieder zurück ist Dominik Kohr. „Wir haben ein wahnsinnig gutes Problem, weil es so viele gute Spieler für diese Positionen gibt.“ Rutscht Kohr in Gladbach wieder zurück in die Startelf und verdrängt Andreas Hanche-Olsen oder darf der Norweger erneut von Beginn an ran?. „Einer wird enttäuscht, das ist das Leben und gut für die Konkurrenz. Hanche war unglaublich gut letztes Mal. Er war wie letzte Saison“, lobt Henriksen seinen Innenverteidiger. „Das ist natürlich ein Problem für einen Trainer.“ Wohlgemerkt, wie Henriksen es zu sagen pflegt, ein gutes. Und wenn es ansonsten nichts zu beanstanden gibt, dürften die Vorzeichen für den vierten Sieg in Folge gut sein.