Henriksen: „Fünf Gelbe Karten in sechs Spielen, das ist wahnsinnig“

Der 1. FSV Mainz 05 hat etwaiges Krisengerede durch das 3:0 am Millerntor von sich geschoben. Dominik Kohr holte sich in dem Spiel seine bereits fünf Gelbe Karte ab, Coach Bo Henriksen lobte den Defensivspieler dennoch.

Mainzer Zufriedenheit nach Sieg in Hamburg

Mit zwei Toren war Jonathan Burkardt Mainz‘ Matchwinner in St. Pauli (3:0). Der Stürmer zeigte sich nach Abpfiff aber bescheiden und meinte zu seiner Leistung lediglich, dass er froh ist, „dass ich der Mannschaft helfen kann“. Etwas redseliger war er, als es um die Spielanalyse ging. So sei die „erste Hälfte auf Augenhöhe“ gewesen.

„Wir haben es nicht so ganz auf den Platz bekommen, was wir uns vorgenommen hatten.“ Deutlich besser hatte ihm dann der Auftritt in Hälfte zwei gefallen. „Das war dann sehr abgezockt, wir haben nicht mehr viel zugelassen, sind kompakt gestanden – und das sah eher so aus, wie wir uns das gewünscht hatten.“

Burkardt verwies mit Blick auf das vorangegangene 0:2 gegen Heidenheim, dass es nicht so leicht war und dass man nach so einem „schlechten Spiel“ nicht unbedingt mit viel Selbstvertrauen ins nächste geht. Umso erfreulicher war dann auch der Mainzer Auftritt am Millerntor. „Ich habe vor dem Spiel angekündigt, dass wir 100 Prozent geben – und das haben wir heute gemacht“, lobte dann auch Trainer Bo Henriksen seine Schützlinge und meinte: „Die erste Hälfte war nicht so gut, aber die zweite war wirklich gut. Ich bin sehr zufrieden.“

Kohr auf Rekordkurs

Zufrieden war er auch mit dem Auftritt von Dominik Kohr. Der 30-Jährige hatte 65 Ballkontakte und gewann 56 Prozent seiner 16 Zweikämpfe. Kurz vor Schluss sah er aber wegen eines kernigen Einsteigens gegen Elias Saad die Gelbe Karte – es war seine fünfte in der laufenden Saison. „Fünf Gelbe Karten in sechs Spielen, das ist wahnsinnig“, gab auch Henriksen zu, lobte aber auch seinen Spieler. „Ich denke, er hat ein gutes Spiel gemacht. Es war eine gute Leistung und er war cleverer als letzte Woche. Er ist ein guter Spieler und wichtig für uns.“

In der Geschichte der Bundesliga hat es aber schon deutlich schnellere Gelb-Sperren gegeben. Zuletzt erwischte es Granit Xhaka 2013/14, der damals als Gladbacher ebenfalls nach sechs Spieltagen sich seine erste Sperre abgeholt hatte. Schneller war lediglich René Rydlewicz 2001/02, der sogar an jedem der ersten fünf Spieltage Gelb sah.

Dennoch ist Kohr mittlerweile schon vorne dabei, wenn es um Gelbe Karten in der Liga geht. So war es an diesem Samstagabend seine 93. Verwarnung überhaupt, womit er Torsten Frings überflügelte und in der ewigen Ranglisten mit Bernd Hollerbach gleichzog. Vor ihm stehen noch zwei Spieler: David Jarolim (96) und Stefan Effenberg (110). Bei Gelb-Sperren ist Kohr mit nun 13 schon auf Platz zwei, nur noch eine weitere Sperre fehlt zum Rekord von Jarolim.

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