Hellmann: „Ganz Europa beneidet uns um diese Quadratur des Kreises“

Auf der Mitgliederversammlung am Montagabend erklärte Axel Hellmann ausführlich die Transferstrategie von Eintracht Frankfurt. Der Vorstandssprecher gewährte spannende Einblicke und stellte einen Zusammenhang zur Notwendigkeit der beschlossenen Kapitalerhöhung her.. Vorstandssprecher erklärt Frankfurts Transferstrategie. Es gibt zahlreiche prominente Beispiele für die erfolgreiche Transferstrategie der Eintracht. Allein das Quartett Randal Kolo Muani, Omar Marmoush, Jesper Lindström und Willian Pacho sorgte in den vergangenen zwei Jahren für Transfereinnahmen in Höhe von 235 Millionen Euro – ohne Boni. Im Einkauf zahlte Sportvorstand Markus Krösche für diese vier Spieler lediglich 15 Millionen Euro (ohne Boni), wobei Kolo Muani und Marmoush nach Vertragsende bei ihren früheren Klubs ablösefrei kamen. Auch wenn von dem Überschuss noch Handgelder und Zahlungen an Berater in zweistelliger Millionenhöhe abgezogen werden müssen, bleibt ein außergewöhnliches Plus.. „Wir müssen schneller zuschlagen als andere Klubs“, sagte Hellmann in seiner knapp 45-minütigen Rede auf der Mitgliederversammlung. Das funktioniere, indem man schneller scoute als andere Wettbewerber und auch Spieler verpflichte, bei denen noch Restzweifel bestünden. Es müsse aber für „überwiegend wahrscheinlich“ gehalten werden, dass „er bei uns zündet“. Hellmann betonte: „Um es mal klar zu sagen: Ganz oben steht nicht die Frage, was man aus dem Spieler wirtschaftlich herausholen kann. Ganz oben steht die Frage, ob er uns beim sportlichen Erfolg hilft.“. Mix aus Talenten und „Felsen in der Brandung“. Eine Mannschaft, „die nur aus erfahrenen internationalen Topspielern besteht“, könne sich der Klub auf absehbare Zeit nicht leisten, erklärte Hellmann. Deshalb müssten Spieler geholt werden, „die in ihrem frühen Entwicklungsstadium eine gewisse Qualität haben“ und „internationale Topstars“ werden könnten. So wie Marmoush. Klar ist auch: Mit ausschließlich jungen Spielern kann man im Top-Feld der Bundesliga nicht bestehen. „Sie brauchen auch ein paar Felsen in der Brandung an ihrer Seite, die wir hier auch im Saal haben. Robin Koch, Kevin Trapp, Mario Götze und Timmy Chandler sind unsere Felsen in der Brandung“, betonte der Vorstand. Um diese erfahrenen Führungsspieler herum könne man eine Mannschaft formen.. Bei der Transferstrategie setze man „nicht auf das eine Pferd“, bei dem man sich den Durchbruch erhoffe: „Wir wollen nicht wetten, nicht ins Casino gehen. Wir brauchen mehrere Spieler, die diese Chance auf Entwicklung und Wachstum verkörpern.“ Aktuell sind das allen voran Talente wie Nnamdi Collins (21), Nathaniel Brown (21), Hugo Larsson (20), Oscar Höjlund (20), Can Uzun (19), Elye Wahi (22) und Hugo Ekitiké (22).. Großes Potenzial besitzen darüber hinaus auch Jean-Matteo Bahoya (19), Igor Matanovic (21), Aurele Amenda (21) und Ersatzkeeper Kaua Santos (21). Bei ihnen lässt sich aber noch nicht so gut absehen, ob sie in Frankfurt den Durchbruch schaffen können. Dass einige Profis wie Fares Chaibi (22), Eric Junior Dina Ebimbe (24) oder Niels Nkounkou (24) nicht die erhoffte Entwicklung vollziehen und aktuell in der Marktwert-Falle festsitzen, lässt sich angesichts der vielen Positiv-Beispiele deutlich leichter verschmerzen.. Der Kaderwert stieg seit 2021 massiv. Hellmann ist stolz auf die „wahnsinnige“ Entwicklung: „2021 hatten wir einen Kaderwert von 73 Millionen Euro, heute liegt er bei über 300 Millionen Euro.“ Die Erfolgsstorys der vergangenen Jahre machen die Eintracht für hochbegabte Talente zu einem attraktiven Arbeitgeber. Das Trainerteam um Dino Toppmöller gibt jungen Spielern eine Chance und vertraut ihnen, Fehler werden verziehen. Zudem spielt die Eintracht regelmäßig international; die Aussicht auf Erfahrungen auf europäischer Bühne in einem schlagkräftigen Team ist ein weiteres Lockmittel.. „Wir sind der Klub, zu dem die Top-Talente gehen wollen“, sagte Hellmann selbstbewusst. Die Spieler, die nach Frankfurt kommen, könnten in den europäischen Top-Ligen auch zu zehn bis 15 anderen Klubs wechseln. Doch ein warmes Schnitzel essen und gut verdienen könne man auch in Frankfurt. „Die Spieler wissen, dass sie sich bei uns auf Top-Niveau zeigen können und im Schaufenster stehen“, erläuterte Hellmann. Zwar wolle man Spieler so lange wie möglich halten, aber: „In dem Moment, in dem sich ein Spieler schneller entwickelt als der Klub, müssen wir ihn abgeben. Das führt sonst nur zu Unzufriedenheit. Idealerweise halten wir eine Mannschaft aber auch länger zusammen, das streben wir schon an.“. Der Jurist sieht keine Alternative für den eingeschlagenen Weg: „Unser Modell baut auf Transfererlösen auf. Das ist der einzige Weg, um in dieser Wettbewerbssituation auf Top-Niveau mitzuhalten.“ Klubs wie Bayern, Leverkusen, Leipzig und Dortmund seien „in ihrer Kapitalausstattung viel zu stark“, sagte Hellmann und mahnte zu einer „realistischen Erwartungshaltung“. Ohne Transfererlöse könne man nicht mit jenen Klubs konkurrieren, „die mit dem großen Kapital schießen“. Hellmann resümierte: „Wir bringen beides zusammen, schaffen Werte und sind gleichzeitig sportlich erfolgreich. Ganz Europa beneidet uns um diese Quadratur des Kreises, die wir geschafft haben. Aber man muss auch sagen: Transfererlöse gehören deswegen zu unserem System dazu.“. Höheres Eigenkapital senkt die Fremdkapitalkosten. Er verteidigte auch die inzwischen recht hohen Gehälter; in der vergangenen Spielzeit belief sich der Personalaufwand in der Fußball AG auf 141,4 Millionen Euro – neuer Rekord. Ein hohes Gehaltsniveau sei nicht das Problem, meint Hellmann. Andere Klubs, die mittlerweile in der 2. Liga spielen, seien nicht abgestiegen, weil sie sich in ihren Personalkosten verhoben hätten, sondern weil sie wegen auslaufender Verträge und Ausstiegsklauseln die Spielerwerte nicht mehr realisieren konnten. Dadurch sei das System nicht tragfähig gewesen. Deshalb verzichtet die Eintracht bei jungen Spielern auf Ausstiegsklauseln und stattet sie mit langfristigen Verträgen aus. Allerdings lassen sich Profis und ihre Agenten insbesondere den Verzicht auf Ausstiegsklauseln monetär vergolden. Das ist ein Grund für die steigenden Personalkosten.. Für eine Herausforderung sorgt, dass die Deutsche Fußball-Liga Spielerwerte bei der Lizenzierung nicht als Sicherheit akzeptiert. Um den laufenden Kosten innerhalb einer Spielzeit genügend Liquidität entgegenzustellen – und zum Zeitpunkt der Einreichung der Lizenzunterlagen Mitte März die geforderte Liquidität nachzuweisen-, muss die Eintracht Fremdkapital aufnehmen. Am Ende einer Saison kann über Transfererlöse dennoch ein Jahresüberschuss stehen; das wird wie in den vergangenen Jahren auch in dieser Spielzeit der Fall sein. Die Rechnung ist einfach: Je höher das Eigenkapital, desto weniger Fremdkapital wird benötigt, desto besser sind die Konditionen bei der Aufnahme von Fremdkapital. Auch vor diesem Hintergrund ist die beschlossene Kapitalerhöhung wichtig. Hellmann sprach von einem „Dreiklang der Herausforderungen von Lizenzierungsbedingungen, Liquidität und Eigenkapital“.. Der Vorstandssprecher erklärte: „Wir müssen quasi alle Investitionen, die wir in den Kader getätigt haben, alle Pflichten und Zahlungspflichten über Liquiditätsnachweise sicherstellen. Je höher und weiter wir im System unterwegs sind, umso mehr Liquidität müssen wir zeigen.“ Ohne höheren Eigenkapitalstock seien die „Fremdkapitalkosten viel zu hoch“. Das sauge zu viel Geld aus dem System. „Das heißt, je mehr Vermögenswerte wir schaffen, umso teurer wird dieses System“, schlussfolgerte der 53-Jährige. Umso wichtiger wäre es, bei der Kapitalerhöhung perspektivisch die ursprünglich angepeilten 66 Millionen Euro zu erreichen. Die bei der Mitgliederversammlung präsentierten Zahlen summierten sich über Darlehen des e.V. (15 Mio.) und den Einstieg einer Beteiligungsgesellschaft (7,5 Mio.) zunächst auf etwa 22,5 Millionen Euro.

   

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