„Eine brutale Qualität, die vom Amateur unterschätzt wird“

26 Elfmeter in Folge hat Harry Kane nun für Tottenham, den FC Bayern und die Three Lions verwandelt. Joshua Kimmich findet das alles andere als selbstverständlich.. Kanes Formel: Elfmeter gleich Tor. Der kicker fragte Joshua Kimmich nach dem 1:0-Auftaktsieg bei Borussia Mönchengladbach, ob er schon vor der Ausführung eines Elfmeters von Harry Kane innerlich juble, ein Tor sei schließlich fast garantiert. „Das ist schon krass, eine brutale Qualität, die vom Amateur da draußen unterschätzt wird, weil man denkt, den Ball sollte man als Fußballprofi aus elf Metern ins Tor bringen“, lautete die Antwort des 29-Jährigen.. Die Begründung lieferte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hinterher: „Das ist nicht ohne. Ich weiß nicht, was generell die Erfolgsquote ist. Aber krass, eine Hausnummer, 26 in Folge zu verwandeln.“ Die Erfolgsquote vom Punkt liegt bei gut 75 Prozent, Kane müsste also statistisch betrachtet jeden vierten verschießen. Tut er aber schon lange nicht mehr.. Der letzte Fehlschuss tat weh. Seinen bislang letzten Strafstoß vergab Kane im Nationaltrikot bei der Weltmeisterschaft 2022 im Viertelfinale gegen Frankreich. Der allerdings hatte bittere Konsequenzen. Es passierte beim Stand von 1:2 in der 84. Minute, nachdem er bereits einen Elfmeter zum 1:1 verwandelt hatte. England schied aus, musste wieder einmal den Traum vom Titel begraben.. Für den FC Bayern ist Kane noch nie aus ruhenden elf Metern gescheitert, im Klubtrikot passierte ihm dies zuletzt für die Spurs am vierten Spieltag der Champions League 2022/23 beim 3:2 bei Eintracht Frankfurt. Der Schuss übers Tor blieb folgenlos, er passierte in der 90. Minute. Auch damals hatte er zuvor im Spiel bereits per Elfmeter getroffen.. Auch gegen Mönchengladbach brachte Kanes Sicherheit die wichtigen drei Punkte. Aus dem Spiel heraus wirkte der Engländer noch nicht so in Form, hatte ansonsten keine Torchance. Und die Mitspieler vergaben beste Gelegenheiten reihenweise. Gut, dass auf den Engländer vom Strafstoßpunkt Verlass ist.. Eberl: „Ein Lehrbeispiel für junge Spieler“. Für die Torhüter ist Kane schwierig zu lesen, der sein Repertoire in jüngerer Vergangenheit erweitert hat. Oft guckt er den Torwart aus, verzögert, schiebt den Ball dann in die andere Ecke. Das weckt Erinnerungen an Robert Lewandowski und dessen Elfer-Stil. Aber Kane kann es auch hart und platziert, oben wie unten.. Keine Naturbegabung, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Für Max Eberl gar ein „Lehrbeispiel für junge Talente, denn auch das kann und muss man trainieren“. Für Bayerns Sportdirektor ist Kanes Elfmeterquote „außergewöhnlich. Irgendwann erarbeitest du dir dann ein solch großes Vertrauen.“ Soll heißen: Selbstbewusstsein des Schützen trifft auf Torwart, der sich psychologisch wenig ausrechnet. Bleibt die Frage, wie lange Kanes Serie hält.

   

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