Mit neun Punkten aus vier Partien zählt Freiburg zu den Top-Startern der Saison. Auch weil sich die Breisgauer eine zwischenzeitlich verloren gegangene Qualität neu erarbeitet haben.
Der Umgang mit Widerständen wird wieder zum Freiburger Trumpf
Der 3:0-Erfolg in Heidenheim sieht nicht nur souverän aus, sondern kam auch absolut verdient zustande. Selbstkritische Zwischentöne will Maxi Eggestein (27) sich und den Teamkollegen dennoch nicht gänzlich ersparen. „Gerade Ende der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, dass Heidenheim nicht in Führung geht“, blickt Freiburgs Mittelfeld-Stratege zurück, „da haben wir ein, zwei Dinge zugelassen.“ Ganz generell sei der erste Abschnitt aus Sicht der Breisgauer nicht optimal verlaufen: „Da haben wir es verpasst, die Situationen besser zu Ende zu spielen, waren ein bisschen unruhig, ein bisschen schlampig. Das war in der zweiten Halbzeit deutlich besser.“
In einer „Halbzeit-Tabelle“ stünde der SC nur auf Platz 15
Eine Bestandsaufnahme, aus der sich mit Blick auf die noch junge Saison sogar ein Muster ableiten ließe. Der SC ist in seine Partien bislang stets verbesserungswürdig gestartet, konnte sich dann aber ebenso regelmäßig steigern. Bemerkenswert: In einer Tabelle, die nur die erste Halbzeit aller Spiele berücksichtigt, stünde Freiburg mit zwei Zählern auf Rang 15 – statt mit neun Punkten auf Platz 3. In Heidenheim „mussten wir zum Glück keinen Rückstand aufholen“, sagt Eggestein. Tatsächlich war sein Team erstmals in dieser Spielzeit immerhin nicht ins Hintertreffen geraten. Indiz für eine gewisse Startschwäche? Offensichtlich. Noch stärker rückt freilich die Qualität in den Fokus, auf Widerstände und Rückschläge erfolgreich zu reagieren.
Schusters Reaktionen führen regelmäßig zu höherer Effektivität
Verloren ging schließlich lediglich die Begegnung bei Spitzenreiter FC Bayern (0:2). Zum Auftakt gegen Stuttgart war es die Trinkpause Mitte der ersten Hälfte, die Coach Julian Schuster nutzte, um seine Schützlinge taktisch neu auszurichten. Aus dem frühen 0:1 machten Eggestein und Kollegen noch einen 3:1-Sieg. Gegen Bochum trugen zwei Spielerwechsel zur Halbzeitpause dazu bei, den 0:1-Rückstand in einen 2:1-Erfolg zu verwandeln. Und in Heidenheim vermittelte Schuster seinen Profis in der Kabine die Erkenntnis, im letzten Drittel „klar und einfach, mit ein, zwei Kontakten spielen“ zu müssen, so Eggestein. Prompt steigerte sich die Effektitivät entscheidend.
„Wir sind immer in der Lage, uns zu steigern.““ (Maxi Eggestein)
90 Minuten an der Grenze zur Perfektion – das dürfte für Freiburg in den allermeisten Bundesligaspielen unrealistisch bleiben. Diese maximale Konstanz, bekräftigt Eggestein, „hatten wir auch in unseren erfolgreichen Saisons nicht“, also jenen, die 2022 und 2023 mit der Qualifikation für die Europa League endeten. Aber: „Es ist wichtig, dass wir immer in der Lage sind, uns zu steigern. Rückstände aufzuholen, ist uns im letzten Jahr nicht so gelungen. In den Saisons davor war es immer eine Stärke von uns, dass man uns nie abschreiben durfte. Das haben wir uns diese Saison wiedergeholt.“ Was den SC im ersten Jahr unter Schuster zumindest Stand jetzt prompt wieder zu einem ernstzunehmenden Kandidaten auf die internationalen Plätze macht.