Die offenen Fragen beim FC Bayern

Der FC Bayern wirkt bereit für das Topspiel gegen Leverkusen. Ein paar Fragen stellen sich dennoch.

Vor dem Topspiel gegen Leverkusen

Vincent Kompany möchte auch gegen den Double-Sieger aus Leverkusen „jede Phase des Spiels so dominant wie möglich“ gestalten. Das, findet der Trainer des FC Bayern, „sollte immer das Mindset unseres Teams sein“. Er will Xabi Alonso und Bayer am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sein Spiel aufzwingen und nicht andersrum. „Wenn ein Gegner uns daran hindern kann, dann gut gemacht. Wir können das Spiel trotzdem noch gewinnen.“

An Selbstbewusstsein mangelt es den Bayern vor dem Kracher also nicht. Die Mannschaft wirkt eingespielt, ist fast ausnahmslos gesund und geht mit einer festen Achse ins Topspiel. Nur wenige Fragen bleiben noch offen.

Wer verteidigt hinten rechts?

Kompany hat in vier Bundesliga-Spielen bislang viermal eine unterschiedliche Abwehrkette aufgeboten. Sacha Boey, in Wolfsburg (3:2) und in Kiel (6:1) von Anfang an als Rechtsverteidiger dabei, fällt aufgrund eines Meniskusrisses aus, Josip Stanisic ist nach einem Außenbandriss im Knie ebenfalls noch (lange) keine Option. In Bremen (5:0) durfte Allrounder Konrad Laimer hinten rechts ran, in der Champions League wechselten sich zuvor Raphael Guerreiro und Joshua Kimmich in schöner Regelmäßigkeit ab.

Die Frage wird nun also sein, ob Kompany auf die spielerisch (Guerreiro) oder auf die kämpferisch stärkere Variante (Laimer) setzt. Kimmich profitiert in seiner Hybrid-Rolle sehr vom intelligenten Guerreiro, der das Gespür mitbringt, wann er sich ins Offensivspiel einbringt und wann er Kimmich schalten lässt. Laimer wiederum gibt dem deutschen Nationalspieler etwas mehr Absicherung, ist sich nie zu schade für ein rustikales Tackling.

Alphonso Davies, zwischendurch mal auf der Bank, hat sich seinen Platz als Linksverteidiger zuletzt zurückgeholt, wusste aber nach wie vor nicht vollends zu überzeugen und könnte – sollte Kompany rechts auf Laimer bauen – theoretisch von Guerreiro verdrängt werden. Unantastbar ist der Kanadier jedenfalls schon länger nicht mehr. Aktuell spricht dennoch vieles für die Viererkette Guerreiro, Upamecano, Kim, Davies.

Ist Gnabry neben Olise und Musiala gesetzt?

Bei all den Fabelwerten von Harry Kane (wettbewerbsübergreifend zehn Tore und sechs Assists), von Michael Olise (allein zwei Tore und zwei Vorlagen beim 5:0 in Bremen) oder der Topform von Jamal Musiala geht fast unter, dass Serge Gnabry die Vorbereitung genutzt hat und sich in starker Verfassung präsentiert. Während Leroy Sané sich gerade erst wieder den 100 Prozent nähert und Kingsley Coman weiterhin etwas unsicher wirkt, sammelte Gnabry Argumente für sich, um auch gegen Leverkusen wieder neben Olise und Musiala zu starten.

Auch wenn Gnabry trotz eines 90-minütigen Einsatzes beim 9:2 gegen Zagreb ohne Scorerpunkt blieb, so erzielte er doch immerhin schon ein ganz wichtiges Tor: den 3:2-Siegtreffer in Wolfsburg am 1. Spieltag. Außerdem steuerte er in jedem Ligaspiel mindestens einen Scorerpunkt bei.

Bleiben Kim und Upamecano patzerfrei?

„Es ist nicht nur die Abwehr, wenn wir eine gute Leistung in der Verteidigung bringen“, sagt Trainer Kompany. „Das müssen wir immer als Mannschaft machen. Und als Mannschaft haben wir das in den letzten Spielen eigentlich sehr gut gemacht.“ Das „eigentlich“ bezieht sich auf schlafmützige Phasen gegen Zagreb, als es nach 3:0 fast 3:3 stand, oder den Ehrentreffer der Kieler beim 1:6, dem noch ein Lattentreffer des Ex-Münchners Fiete Arp folgte. In Bremen ließ der FCB keine einzige Chance des Gegners zu.

„Als Mannschaft“ haben die Bayern bislang die wenigsten Gegentore der Bundesliga kassiert (drei), was auch dem Innenverteidiger-Duo Dayot Upamecano und Min-Jae Kim zugesprochen werden darf. In einem richtigen Topspiel standen die beiden jedoch letztmals im Februar auf dem Rasen. Erst als Teil einer Dreierkette beim 0:3 in Leverkusen, dann als Duett beim 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in Rom – bei dem Upamecano übrigens den entscheidenden Elfmeter verschuldete und glatt Rot sah. Anschließend übernahmen Matthijs de Ligt und Eric Dier. Der eine spielt jetzt in Manchester, der andere in München eine untergeordnete Rolle.

Kompany vertraut Kim und Upamecano, wohlwissend, dass beide gerade in den großen Spielen zu haarsträubenden Fehlern neigen. Kim beispielsweise beim Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid (2:2), Upamecano eben in Rom. Von einem Duo, das zusammen über 90 Millionen Euro gekostet hat, darf nun auch mal eine Topleistung in einem Topspiel erwartet werden – und zwar von beiden.

Wie reagieren Kompanys Bayern eigentlich auf einen Rückstand?

In sechs von sechs Pflichtspielen sind die Bayern in dieser Saison in Führung gegangen, in fünf von sechs Pflichtspielen konnten sie diese Führung sogar ausbauen. Einzig in Wolfsburg, zum Bundesliga-Auftakt, geriet der Rekordmeister zwischendurch nach 1:0-Führung mit 1:2 in Rückstand, zeigte eine ansprechende Reaktion und gewann doch noch 3:2. Spannend wird zu sehen sein, wie Kompanys Bayern reagieren, wenn sie mal nicht das erste Team sind, das trifft.

Im November 2019 geriet der FCB übrigens gegen den kommenden Gegner Leverkusen letztmals ins Hintertreffen und verlor dank eines Doppelpacks von Leon Bailey mit 1:2. Es war damals die erste Niederlage für den Bayern-Trainer Hansi Flick.

Bleiben die Wiesn-Bayern gegen Bayer ungeschlagen?

Die Sache mit dem „Wiesn-Fluch“ liegt schon ein bisschen zurück, tatsächlich sieht Bayerns jüngste Heimspiel-Bilanz während des Oktoberfests sogar gut aus. Zum dritten Mal in Folge treten die Münchner nun im Sondertrikot gegen Bayer Leverkusen an: 2022 erholten sie sich unter Julian Nagelsmann mit einem 4:0-Sieg vom vorherigen 0:1 in Augsburg und drei Unentschieden in Folge, 2023 glich Exequiel Palacios gegen Thomas Tuchels Bayern erst in der Nachspielzeit für Leverkusen zum 2:2 aus. Und 2024? Findet das Duell immerhin mal am Samstag und nicht wie zweimal zuletzt am Freitagabend statt.

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