Florian Wirtz hat sich bei der DFB-Elf eine Kapselverletzung am Sprunggelenk zugezogen. Die Ausfallzeit ist unklar. Sicher ist allerdings: Sein Fehlen würde Bayer gehörig schmerzen.
Nationalspieler verletzt sich – Ausfallzeit noch unklar
Julian Nagelsmanns Aussagen ließen in Leverkusen die Alarmglocken schrillen. Florian Wirtz habe „etwas am Innenband gespürt“, erklärte der Bundestrainer am Montagabend nach dem 1:0 der Nationalelf gegen die Niederlande. Der Bayer-Profi, der nur in der ersten Hälfte auf dem Platz stand, sei „in einer Aktion etwas im Rasen hängengeblieben“. Eine genaue Untersuchung, führte Nagelsmann aus, werde am Dienstag die Diagnose bringen. Mittlerweile ist bekannt: Wirtz hat sich eine Kapselverletzung am rechten Sprunggelenk zugezogen.
Bayers Unterschiedsspieler Wirtz war in starker Form
Bei der Werkself ist von einer „leichten Verletzung“ die Rede – teilweise, und das zeichnete sich schon am Dienstagvormittag ab, kann Bayer also Entwarnung geben. Unklar ist laut dem Double-Sieger allerdings, „wann Wirtz wieder ins Training einsteigen wird“. Gegen Frankfurt am Samstag wird er wohl nicht zur Verfügung stehen, danach geht es nach Brest und Bremen, nachfolgend gegen Elversberg, Stuttgart und auswärts gegen Liverpool. Drei wichtige englische Wochen stehen an – und Wirtz wackelt zum Start in diese Hochbelastungszeit.
Der 21-Jährige war zuletzt herausragend in Form, kommt bereits auf sieben Scorerpunkte (sechs Tore) in neun Pflichtspieleinsätzen und in der Liga auf einen starken Notenschnitt von 2,5, wobei das bloße Zahlenwerk nicht ausreichend wiedergibt, welch großen Wert er für die Werkself besitzt. Wirtz ist der Kreativdirektor des Double-Siegers, wandelt zwischen den Linien, verschärft blitzschnell das Tempo, schießt Tore, leitet sie ein, ist oftmals Ideengeber und Umsetzer zugleich – und damit Bayers Unterschiedsspieler.
Ein Top-Star mit unbändigem Ehrgeiz. „Flo hat diesen Wunsch, in dieser Saison noch besser zu spielen. Er möchte zeigen, dass er sich noch weiterentwickeln kann“, erklärte Trainer Xabi Alonso unlängst und fügte hinzu: „Er hat diesen Willen, sich zu verbessern und zu zeigen, dass er besser spielen kann.“ Noch besser. Wobei sich Wirtz, mit dem Leverkusen gern noch mal verlängern würde, bekanntlich nicht nur in der Offensive verdient macht, sondern auch defensiv von überragender Bedeutung ist mit seinem nimmermüden Anlaufen.
Terrier könnte gegen Frankfurt die Wirtz-Position einnehmen
Wie er ersetzt werden könnte? Unweigerlich rücken nun die anderen Halbraumspieler in den Fokus. Der schussstarke Rechtsfüßer Martin Terrier, der zuletzt über die rechte Halbspur im 3-4-2-1 kam, könnte gegen Frankfurt auf die von ihm ohnehin favorisierte halblinke Seite rücken; halbrechts stehen Amine Adli, Jonas Hofmann oder auch Nathan Tella parat. Profis, die in unterschiedlicher Ausprägung Torgefährlichkeit, Tempo und Kombinationssicherheit vereinen – Wirtz‘ Gesamtpaket aber hat niemand sonst bei Bayer.
Ebenso wie Abwehrchef Jonathan Tah, Mittelfelddenker Granit Xhaka und der verkappte Spielmacher auf der linken Seite Alejandro Grimaldo besitzt der deutsche Nationalspieler bei Xabi Alonso daher den Status des „Unersetzlichen“. Wenn Wirtz fehlt, ist das der Werkself allzu oft sofort anzusehen. Nur logisch also, dass in Leverkusen der große Wunsch besteht, dieser so begnadete Offensivspieler möge doch bitte schnell wieder zurückkehren. Allein: Wie schnell das wirklich gelingen kann, muss sich in den nächsten Tagen erst noch zeigen.
