Der FC Augsburg benötigt gegen Borussia Mönchengladbach ein Erfolgserlebnis. Doch neben dem gesperrten Samuel Essende muss Trainer Jess Thorup mit Ruben Vargas auf einen zweiten gesetzten Offensivspieler verzichten.
Thorup nennt Alternativen
Als ob Jess Thorup aktuell nicht schon genügend Probleme hätte, Stichwort viel zu viele und vor allem frühe Gegentore. Nun muss er in den kommenden vier bis sechs Wochen obendrein auf Ruben Vargas verzichten. Der Schweizer zog sich am Dienstag im Training eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zu. Zwar kommt der 26-Jährige um eine Operation herum, fehlen wird er dennoch zwischen vier und sechs Wochen.
Thorup muss also bereits am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach den passenden Ersatz finden. „Ruben ist ein Stammspieler mit X-Faktor, er würde jeder Mannschaft fehlen“, sagte der Coach in der Pressekonferenz am Mittwochmittag. Etwas überraschend nannte er als Alternativen zunächst Yusuf Kabadayi und Alexis Claude-Maurice, die etablierten Arne Maier und Fredrik Jensen erst später.
Kabadayi oder Claude-Maurice als Vargas-Ersatz?
Der beim FC Bayern ausgebildete Kabadayi habe gut trainiert und bei seinen Jokereinsätzen Impulse gebracht. Der am 31. August verpflichtete, über den Sommer vereinslose Claude-Maurice wartet noch auf seine ersten Bundesligaminuten, Thorup macht dem Franzosen Hoffnung: „Er hat sehr gut trainiert, ist auf einem guten Weg.“
Jensen und Maier dagegen nutzten ihre Chancen in dieser Saison bislang nicht, auch Talent Mert Kömür scheint derzeit keine Option. Generell hofft Thorup nach dem 0:4 bei RB Leipzig auf den Lerneffekt seiner Mannschaft, die verheerende Statistik mit bereits sechs Gegentoren in der Anfangsviertelstunde sowie vier weiteren direkt nach der Pause brachte er selbst zur Sprache.
„Wir machen uns das Leben selber schwer. Letztes Jahr waren wir noch die Comeback-Kids, aktuell leider nicht.“ In vier des bisherigen fünf Saisonspiele geriet der FCA in Rückstand, nur beim einzigen Sieg, dem 3:1 gegen den FC St. Pauli nicht. „Es sind kleine, für uns im Moment aber große Sachen, die wir verbessern müssen“, erklärt Thorup und nimmt das gesamte Team in die Pflicht. Zum Beispiel gelte es, die vielen Gegentore nach Flanken auch dadurch zu verhindern, dass der Gegner gar nicht erst zum Flanken komme.
„Es geht jetzt nicht ums Reden, sondern um Leistung auf dem Platz“, nimmt er sein Team in die Pflicht. „Wir sitzen alle in einem Boot, müssen nicht mit dem Finger auf andere zeigen.“ Aber: Thorup ist aufgrund der Trainingseindrücke optimistisch, dass die Gespräche gewirkt haben, die Mannschaft verstanden hat. „Mein Bauchgefühl ist sehr gut.“ Der Freitagabend wird zeigen, ob er sich auf dieses verlassen kann.